Studierende in einem vollen Hörsaal.
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Spanien
Mangelhafter Zulassungs-Algorithmus empört Studierende

Fehler auf den Wartelisten andalusischer Unis sorgten für Chaos. Über 2.200 Unterstützende schlossen sich nun einer Petition an.

23.09.2024

Anfang des Monats bemerkten Studierende Unregelmäßigkeiten auf den Wartelisten andalusischer Universitäten, so berichtet aktuell "Times Higher Education (THE)": Bewerberinnen und Bewerber rückten nicht vor oder verloren gar Plätze. Eine Studierende aus Granada habe von 700 Fällen gehört. Daraufhin startete sie am 5. September eine Petition auf der Plattform "change.org", um die Aufklärung der Vorkommnisse zu fordern. Bislang haben sich 2.225 Unterstützerinnen und Unterstützer angeschlossen.

Laut dem andalusischen Ministerium für Universitäten, Forschung und Innovation seien die "Verzerrungen" auf einen fehlerhaften Algorithmus zurückzuführen und mittlerweile behoben. Auswirkungen auf die Studienplatzvergabe habe es demnach keine gegeben, so THE. Damit seien die entstandenen Probeme aber nicht vollständig gelöst. Die Initiatorin der Petition, Bianca López Martín, habe nachdrücklich auf die bei den Studierenden entstandenen Unsicherheiten und Kosten hingewiesen, etwa durch bereits abgeschlossene Mietverträge.

Forderung nach transparenter und fairer Studienplatzvergabe

In der Petition wird eine grundsätzliche Revision des Zulassungsverfahrens gefordert. Es gebe grundsätzliche Zweifel an Transparenz und Fairness der Studienplatzvergabe. Die spanische Tageszeitung "El País" berichtete in der letzten Woche von weiteren aufgetretenen Fehlern in diesem Jahr. Viele Studierende seien nach wie vor im Unklaren über Studienort und Studienplatz. In einigen Fällen sei es auch zu Über-Zulassungen und Über-Einschreibungen gekommen.

Ein ähnliches Problem war im Wintersemester 2022/23 an der Goethe-Universität in Frankfurt aufgetreten (Forschung & Lehre berichtete). Ausgelöst durch einen Übermittlungsfehler wurden 282 Zusagen für Medizin und Zahnmedizin über die verfügbaren Plätze hinaus erteilt. Im Rahmen eines aufwändigen, gestaffelten Verfahrens wurden die Studierenden auf andere Universitäten und Fächer verteilt. 31 Studierende konnte die Uni selbst aufnehmen.

Die Uni überarbeitete daraufhin ihr Verfahren, um entsprechende Pannen zukünftig zu verhindern.

 

 

hes