Studium
Mehr als 20.000 Studiengänge in Deutschland
Die Zahl der Studiengänge an deutschen Hochschulen ist seit dem Jahr 2014 um 17 Prozent gestiegen. Im Mai 2019 verzeichnete der Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) erstmals mehr als 20.000 Angebote für Studierende. Fünf Jahre zuvor waren es noch rund 17.000. Jeder zweite neue Studiengang entstand seit 2014 an einer Universität. Die größten prozentualen Zuwachsraten hatten dagegen die Fachhochschulen beziehungsweise Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) hervor.
Besonders die privaten Anbieter bei den Fachhochschulen steigerten die Anzahl ihrer Studienangebote demnach um fast 70 Prozent. Insgesamt entfielen zwei Drittel aller neuen Angebote auf weiterführende Studiengänge, zumeist Masterstudiengänge, die einen ersten Hochschulabschluss bereits voraussetzen. Beim Bachelor oder anderen grundständigen Studiengängen gab es der Analyse zufolge dagegen nur ein leichtes Wachstum von zehn Prozentpunkten innerhalb des betrachteten Fünf-Jahres-Zeitraumes.
Die Auswertung des CHE zeigt weiter rund 40 Prozent mehr Studiengänge im Bereich der Medizin-, Pflege- und Gesundheitsstudiengänge als im Jahr 2014. Bei etwa einem Drittel der neu verzeichneten Studiengänge finde zudem eine Ausdifferenzierung der klassischen wissenschaftlichen Disziplinen statt, die etwa Teilbereiche der BWL wie "Marketing" oder bestimmte Anwendungsfelder wie "Hotelmanagement" ins Zentrum rückten.
Rund 13 Prozent der neuen Studiengänge kombinieren laut CHE als "Hybrid- oder Bindestrich-Studiengänge" unterschiedliche Fächer – etwa Medieninformatik oder Medizintechnik. Im Trend lägen auch fächerübergreifende Studiengänge mit thematischen Schwerpunkten wie "Umwelt" oder "Gesundheit". Lediglich jeder fünfte neue Studiengang trage noch klassische Bezeichnungen einer wissenschaftlichen Disziplin wie "Chemie" oder "Physik". Knapp ein Drittel der neuen Studiengänge habe eine englischsprachige Bezeichnung.
gri