Das Foto zeigt Studierende aus Asien bei der Semestereröffnung an der Universität Jena
dpa

Studium
Mehr ausländische Studierende an deutschen Hochschulen

Die meisten der ausländischen Studierenden fühlen sich an deutschen Hochschulen wohl, zeigt eine aktuelle Studie. Viele studieren MINT-Fächer.

26.06.2018

Mehr Studierende aus dem Ausland sind an deutschen Hochschulen eingeschrieben und wählen zunehmend MINT-Fächer. Die überwiegende Mehrheit (89 Prozent) strebt einen deutschen Studienabschluss an. Das geht aus dem heute veröffentlichten Bericht "Ausländische Studierende in Deutschland 2016" hervor.  Der Bericht wurde erstellt vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und dem Deutsche Studentenwerk (DSW), finanziert und herausgegeben wird er vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Weitere Ergebnisse: Rund jeder zehnte Studierende in Deutschland kommt aus dem Ausland. Fast jeder Zweite der 252.000 ausländischen Studierenden studiert ein MINT-Fach. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) nimmt ein Studium in Deutschland auf, weil er nach dem Studienabschluss in Deutschland arbeiten möchte.

Dem Bericht zufolge fühlen sich ausländische Studierende in Deutschland wohl und willkommen: Die große Mehrheit (84 Prozent) würde Deutschland ihren Freunden als Studienland empfehlen. Vor zehn Jahren lag dieser Wert noch deutlich niedriger (60 Prozent). Zwölf Prozent haben keine eindeutige Meinung und nur fünf Prozent würden Deutschland nicht empfehlen.

"Deutlich" verbesserte Studiensituation

Die Studiensituation von ausländischen Studierenden hat sich laut Bericht "deutlich" verbessert. Mittlerweile erlebt nur jeder Vierte (25 Prozent) Probleme mit der Orientierung im Studiensystem; 2012 waren es noch 41 Prozent der Studierenden. Der Anteil der Studierenden, die Probleme mit Leistungsanforderungen haben, ist von 31 auf 18 Prozent zurückgegangen.

Den ausländischen Studierenden fällt es leichter, Kontakt zu Hochschullehrkräften aufzubauen. Der Anteil Studierender mit Schwierigkeiten im Kontaktaufbau hat sich im Berichtszeitraum mehr als halbiert (von 28 auf 13 Prozent). Auch sind sie mit den Unterstützungsangeboten wie studienbegleitenden Tutorien, Deutschkursen und fachlichen Vorbereitungskursen sehr zufrieden.

Laut Bericht sind ausländische Studierende durchschnittlich 26,3 Jahre alt, knapp die Hälfte von ihnen ist weiblich (48 Prozent). Die meisten streben laut amtlicher Statistik einen Studienabschluss in Deutschland an, zehn Prozent davon eine Promotion. Lediglich 11 Prozent sind Gast- oder Austauschstudierende. Im Ausland erworbene Studienabschlüsse werden dem Bericht zufolge von den Hochschulen in den meisten Fällen anerkannt: bei 90 Prozent der Befragten war dies der Fall.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hebt anlässlich der Veröffentlichung des Berichts hervor, dass ausländische Studierende "eine große Bereicherung für unsere Hochschulen und unser Land" seien. Deutschland habe seine Stellung als attraktiver Studienstandort weiter ausgebaut.
 
gri