Menschen stehen um das Modell eines menschlichen Kopfes. Beatmung wird erklärt.
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Medizinstudium
Mehr Studienplätze für Medizin in Thüringen

Eine Privathochschule in Erfurt soll zusätzlich zur Uni Jena Medizinerinnen und Mediziner ausbilden. Auch in Jena werden die Studienplätze erhöht.

02.09.2021

Die Zahl der in Thüringen angebotenen Medizinstudienplätze soll in den kommenden Jahren spürbar steigen – durch die Ansiedlung einer privaten medizinischen Hochschule in Erfurt. Beim geplanten Start im Sommersemester 2022 sollen hier voraussichtlich 90 Studierende ihre Ausbildung im Fach Humanmedizin beginnen, wie das Thüringer Wissenschaftsministerium und die Betreiberin HMU Health and Medical University GmbH am Mittwoch in Erfurt mitteilten. Außerdem soll ein Studiengang Psychologie mit 30 Studierenden anlaufen.

Minister Wolfgang Tiefensee (SPD) überreichte den Betreibern den Bescheid zur staatlichen Anerkennung der neuen Bildungseinrichtung, an der bis zum Jahr 2027 jahrgangsübergreifend insgesamt rund 1.300 Studierende in den Fächern Humanmedizin, Psychotherapie, Psychologie und Hebammenkunde lernen sollen. Unklar ist bislang noch der genaue Standort der Hochschule.

Die 2019 in Potsdam gegründete HMU ist laut Ministerium Teil einer privaten Hochschulgruppe mit mehr als 7.000 Studierenden und weiteren Standorten in Berlin und Hamburg. In Potsdam würden bereits mehr als 500 Studierende ausgebildet, dieser Standort auch mit den Studiengängen Medizinpädagogik und Medical Controlling soll bis 2027 ausgebaut werden.

Mehr Medizinstudienplätze auch an der Universität in Jena

Die Landesärztekammer bezeichnete die Ansiedlung in Erfurt als eine Bereicherung der Hochschullandschaft. Alles was zu einer Linderung des Ärztemangels und zu mehr Medizin-Studienkapazitäten beitrage, "sehen wir positiv", erklärte eine Kammersprecherin. In Thüringen wird angesichts des zunehmenden Bedarfs an Ärzten seit Jahren über mehr Medizin-Studienplätze diskutiert.

An der staatlichen Universität in Jena, bislang die einzige Hochschule in Thüringen mit einem Studiengang Humanmedizin, kommen laut Ministerium auf einen Studienplatz 95 Bewerber. Nach einem Landtagsbeschluss wird die Zahl der Studienplätze dort von bislang 260 in diesem Herbst um weitere 26 aufgestockt, wie eine Sprecherin der Medizinischen Fakultät sagte.

Anders als in Jena müssen Medizin-Studierende an der nichtstaatlichen Hochschule in Erfurt für ihre Ausbildung kräftig in die Tasche greifen. Die monatlichen Studiengebühren in diesem Fach liegen nach Angaben auf der HMU-Internetseite bei monatlich 1.500 Euro. Die HMU verweist zugleich auf Stipendien und Kredite zur Finanzierung.

dpa/cpy