Viele US-Absolventen verlassen die Hochschule mit hohen Schulden für ihre Studiengebühren. Ein Milliardär will dies ändern und macht einen Anfang.

Ein US-Milliardär will die Studienkredite aller Absolventen des Abschlussjahrgangs 2019 am Morehouse College im Bundesstaat Georgia abbezahlen – bis zu 40 Millionen Dollar. Seine Familie werde ein Stipendium einrichten, um die Schulden aller 396 Studienabgänger zu tilgen, sagte der Unternehmer Robert F. Smith am Sonntag bei seiner Rede auf der Uni-Abschlussfeier in Atlanta. Absolventen wie Hochschulmitarbeiter reagierten gleichermaßen überrascht, wie die Online-Zeitung "Inside Higher Ed" berichtete.

Das 1867 gegründete Morehouse College ist eine Privatuniversität für Männer. Traditionell nimmt es viele Schwarze auf. Zu seinen Ehemaligen gehörte der Bürgerrechtler Martin Luther King, auch der Regisseur und Schauspieler Spike Lee steht auf der Liste.

Bei dem Geld handele es sich um ein "befreiendes Geschenk": Es gebe den Uni-Absolventen "die Freiheit, ihren Träumen zu folgen". In seiner Rede forderte Smith die Absolventen auf, weiter gegen Diskriminierung und Rassismus zu kämpfen. Außerdem ermutigte er sie, sich gegenseitig zu unterstützen, da nicht alle Schwarzen ihre Privilegien hätten. Der Jahrgang von 2019 sei "sein Jahrgang", aber andere Alumni müssten anderen Studierenden helfen.

Studieren kostet rund 25.000 Dollar – pro Jahr

Die große Mehrheit der Studierenden am Morehouse College nehme für das Studium einen Kredit auf. Die Gesamtkosten aller diesjährigen Absolventen sei noch unklar, ebenso Details darüber, wie die Kredite nachgewiesen und zurückgezahlt werden sollten, wie "Inside Higher Ed" und die "New York Times" berichteten. Nach Angaben des Universitäts-Vergleichsportals College Simply betrugen die Studiengebühren am Morehouse College rund 25.000 Dollar für das akademische Jahr 2017/18. Smith sagte, er wolle bis zu 40 Millionen Dollar zahlen, um sein Versprechen einzulösen.

ckr/dpa