Hebamme und Mutter
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Akademisierung
Niedersachsen startet mit Studium für Hebammen

An den Universitäten Oldenburg und Göttingen kann künftig "Hebammenwissenschaft" studiert werden. Das geht auf eine EU-Richtlinie zurück.

14.09.2020

Die neue akademische Ausbildung für Hebammen startet in diesem Wintersemester in Oldenburg und Göttingen. Die Hochschule Osnabrück und die Medizinische Hochschule Hannover werden zum Wintersemester 2021/22 folgen, wie das niedersächsische Wissenschaftsministerium am Montag mitteilte. Ziel sei es, rund 130 zusätzliche Plätze an vier Standorten zu schaffen.

Niedersachsen gehöre zu den Vorreitern der akademischen Ausbildung von Hebammen, betonte Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU). Bis Ende 2021 stellt die Landesregierung dafür 4,8 Millionen Euro bereit. Das Studium von sieben Semestern endet mit einem Bachelor-Abschluss und der staatlichen Anerkennung als Hebamme.

Die Hochschule Osnabrück hat bereits einen Studiengang "Midwifery" mit jährlich 45 Anfängerplätzen. Er diente bisher bereits examinierten Hebammen zur Weiterbildung. Die Hebammenausbildung wird deutschlandweit auf ein akademisches Studium umgestellt. Bundestag und Bundesrat hatten die Umsetzung einer entsprechenden EU-Richtlinie im Januar beschlossen. Bislang wurden Hebammen und Entbindungspfleger drei Jahre lang an Berufsfachschulen ausgebildet.

Die zum Wintersemester 2020/2021 startenden Studiengänge "Hebammenwissenschaft" werden zunächst von der Jade Hochschule Wilhelmshafen/Oldenburg/Elsfleth in Zusammenarbeit mit der Uni Oldenburg sowie von der HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen in Kooperation mit der Universitätsmedizin Göttingen angeboten.

dpa/kas