Wegweiser zu den verschiedenen Fakultäten auf dem Campus der Freien Universität Berlin
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Studienberatung
Persönliche Eigenschaften prägen die Wahl des Studienfachs

Bei der Studienwahl entscheidet unser Charakter mit. Informationsangebote für Abiturienten sollten daher mehrere Persönlichkeiten adressieren.

26.09.2019

Ob und für welches Studium sich Abiturientinnen und Abiturienten entscheiden, hängt auch von deren Persönlichkeit ab. Je "offener" eine Person ist, desto eher entscheidet sie sich für ein geisteswissenschaftliches Fach. Kommunikative Menschen entscheiden sich häufiger für Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und seltener für MINT-Fächer. Medizin studieren häufig gewissenhafte Charaktere. Das geht aus einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervor.

Zwar spielten für Studienentscheidungen das familiäre Umfeld und sozioökonomische Merkmale klar die Hauptrolle und auch finanzielle Aspekte und der Nutzen eines Studiums seien relevant, aber eben auch Persönlichkeitseigenschaften.

Die Informationsangebote der Hochschulen für Abiturienten sollten diesen Aspekt stärker berücksichtigen, damit die Informationen die Adressaten besser erreichten, finden die Autoren der Studie. Zurückhaltende Personen fühlten sich möglicherweise von Tagen der offenen Tür von Universitäten weniger angesprochen, heißt es in der Studie. Es brauche auf unterschiedliche Persönlichkeitseigenschaften ausgerichtete Angebote. "Dadurch könnte nicht zuletzt der Studierendenanteil in Bereichen mit Nachwuchssorgen, wie die MINT-Fächer, steigen. Zudem wäre mit weniger Studienabbrüchen zu rechnen", sagt die Studienautorin Dr. Frauke Peter.

Heterogene Bedarfe bereits vielfach gedeckt

Diesen Zusammenhang bestätigt auch eine aktuelle Analyse des Centrum für Hochschulentwicklung (CHE). "Die Notwendigkeit, die Studieneingangsphase [...] aktiv mit Orientierungs-, Informations- und Beratungsangeboten zu gestalten, ist von den Hochschulen und Fachbereichen erkannt und vielfältig umgesetzt worden", heißt es darin. An deutschen Hochschulen erscheine es selbstverständlich, dass heterogene Bedarfe beim Studieneingang aufgegriffen werden. Allerdings gebe es große Unterschiede zwischen den Fächern und weiteren Handlungsbedarf.

Für die Studie des DIW wurden Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) von rund 3.600 Abiturientinnen und Abiturienten der Jahrgänge 2014 und 2015 ausgewertet. Dabei wurden fünf Persönlichkeitsdimensionen und deren Einfluss auf die Studienwahl untersucht: Offenheit für Neues, Gewissenhaftigkeit, Extraversion (inklusive Kommunikation), Verträglichkeit und Neurotizismus (wie etwa Unsicherheit).

ckr