Das Foto zeigt eine Frau und einen Mann auf einer Baustelle, Ingenieure.
picture alliance

Arbeitsmarkt
Studiengänge mit "Jobgarantie"

Die Chancen von Hochschulabsolventen auf dem Arbeitsmarkt sind gut. Einige Fächer ragen dabei besonders heraus. Ergebnisse einer Studie.

17.01.2019

Ingenieure, Wirtschaftswissenschaftler und Informatiker haben derzeit die besten Chancen sofort nach dem Studium einen Arbeitsplatz zu finden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Auswertung des "Job-Navigators" des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister (BAP)  Für die Auswertung wurden im Dezember 2018 mehr als eine Million veröffentlichte Stellenangebote hinsichtlich der geforderten Studienabschlüsse genauer analysiert.

Die meisten Stellenausschreibungen, fast acht Prozent, richteten sich demnach an Ingenieure verschiedenster Disziplinen (87.459 Jobs). Die besten Jobaussichten boten sich laut Auswertung für Bewerber mit den Schwerpunkten Elektro- und Energietechnik, Maschinen- und Anlagenbau sowie Konstruktionstechnik. Aber auch Absolventen aus dem Bereich der Fahrzeug- und Antriebstechnik hatten gute Chancen.

Die Wirtschaftswissenschaften reihen sich mit fünf Prozent auf dem zweiten Platz der Studiengänge mit besten Aussichten ein (58.768 Jobs). Dabei überwog das Angebot für Bewerber mit betriebswirtschaftlichen Kenntnissen (40.276 Jobs) deutlich gegenüber den Offerten für Bewerber mit volkswirtschaftlicher Expertise (2.743 Jobs).

Viele Möglichkeiten mit BWL-Abschluss

Wer einen BWL-Abschluss vorweisen kann, dem bieten sich dem BAP zufolge besonders viele Möglichkeiten, denn kaum ein anderer Studiengang biete Jobchancen in so vielen verschiedenen Einsatzfeldern. Dabei richteten sich die Stellenangebote im Dezember vor allem an BWL-Absolventen, die im Bereich Finanz- und Rechnungswesen sowie Controlling (12.977 Jobs) tätig werden möchten. Aber auch in den Bereichen Organisation und Projektmanagement (9.811 Jobs), IT und Telekommunikation (8.882 Jobs) sowie Unternehmensführung (8.406 Jobs) standen die Jobchancen demnach recht gut.

Mit einem Studienabschluss in Informatik boten sich laut Auswertung den Kandidaten nur marginal weniger Jobaussichten im Vergleich zu den Wirtschaftswissenschaften. In mehr als 57.900 Jobangeboten forderten die Unternehmen ein IT-Studium. Mit 61 Prozent boten die meisten Ausschreibungen "klassische" IT-Jobs wie Softwareentwickler oder System-Administrator an. Aber auch beratende (13 Prozent) und organisatorische Tätigkeiten (8 Prozent) lassen sich mit einem Informatik-Abschluss ausüben.

Doch auch naturwissenschaftliche Abschlüsse sind gefragt. 25.380 Jobs standen hier zur Auswahl. Dabei wurden vor allem Kandidaten mit den klassischen Abschlüssen in Physik, Chemie und Biologie gesucht.

Studien-Klassiker mit durchschnittlichen Chancen

Psychologen erwarteten laut BAP im Dezember 3.534 Jobangebote – ein eher durchschnittlicher Wert. Ebenfalls durchwachsen standen die Jobchancen für angehende Geistes- und Sozialwissenschaftler (5.244 Jobs) sowie für Juristen und Rechtswissenschaftler (3.002 Jobs). Die Erfolgsaussichten für Lehramtsabsolventen lagen mit 1.836 Jobs sogar noch deutlich darunter.
Außergewöhnliche Studiengänge nur selten gefragt

Ein besonders geringes Stellenangebot bot sich für sehr spezifische Studiengänge. So standen Bewerbern mit einem Abschluss in Kulturmanagement bzw. Kunstgeschichte nur 374 Jobs zur Auswahl. Mit einem Pharmazie-Abschluss waren es sogar noch weniger als die Hälfte (184 Jobs). Besonders wenige Jobgebote gab es für die Abschlüsse in Geschichtswissenschaft (40 Jobs), Museumskunde (30 Jobs), Slawistik (fünf Jobs) und Philosophie (vier Jobs).

Insgesamt machen die Ergebnisse laut BAP aber auch deutlich, dass der Anteil der Stellenausschreibungen, die sich explizit an Akademiker richteten, mit 21 Prozent weit weniger groß ist als vermutlich angenommen. Auch Nicht-Akademiker hätten auf dem Arbeitsmarkt also gute Jobaussichten.

Mit dem "Job-Navigator" werden dem BAP zufolge monatlich die Stellenangebote aus 200 Printmedien, 161 Online Jobbörsen, mehr als 30.000 Firmenwebsites und der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet. Im Zeitraum Dezember 2018 wurden insgesamt 1.135.900 Stellenanzeigen von über 142.183 Unternehmen analysiert.

gri