Das Foto zeigt die Fensterfrongt einee Mitwohnzentrale in Leipzig.
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Bafög
Studienkosten stark gestiegen

Insbesondere die Mieten sind in den Universitätsstädten für Studierende kaum bezahlbar. Welche Folgen dies hat, zeigt eine aktuelle Studie.

08.01.2019

Die Ausgaben von Studierenden sind in den letzten Jahren deutlich angestiegen. So gaben alleinlebende Studierende im Jahr 2016 992 Euro monatlich aus, in der WG lebende 818 Euro und im Wohnheim lebende 762 Euro. Verglichen mit den Werten von 2012 (922 Euro, 755 Euro beziehungsweise 703 Euro) ist das ein Zuwachs von acht Prozent. Deutlich überproportional gestiegen sind die Ausgaben für Gesundheit (bis 39 Prozent), Fahrtkosten (bis 32 Prozent) und Mieten (bis 15 Prozent). Weniger ausgegeben wurde für Kleidung, Lernmittel und Freizeit und partiell auch die Ernährung.

Das geht aus einer aktuellen Studie  des "Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie" (FiBS) im Auftrag des Deutschen Studierendenwerks hervor. Darin wurden die Daten einer Studie aus dem Jahr 2017 aktualisiert und die damaligen Daten um die jüngste, 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Studierenden in Deutschland aus dem Jahr 2016 ergänzt.

Differenziert nach Alter und Wohnform der Studierenden, zeigt sich laut Studie ein vergleichbares Bild: Die Ausgaben der alleine, in einer WG oder dem Wohnheim wohnenden Studierenden steigen mehr oder weniger deutlich, die mit einem Partner zusammenlebenden nur geringfügig oder sinken sogar leicht.

Studierende mit Job haben die höchsten Ausgaben

Die Wachstumsraten sind für die alleine Wohnenden am höchsten (bis zu 18 Prozent), gefolgt von im Wohnheim wohnenden Studierenden (bis zu 11 Prozent) und mit einem Partner zusammen beziehungsweise in einer WG lebenden Studierenden. Studierenden, die mit ihrem Partner oder Partnerin zusammenwohnen, haben hingegen gegenüber dem Vergleichszeitraum weniger ausgegeben.

Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass nicht nur die Mieten – wie zu erwarten war – sondern insbesondere auch die Ausgaben für Gesundheit und Fahrtkosten überproportional angestiegen, die Ausgaben für Freizeit, Lernmittel und Kleidung gesunken seien.

Die Studierenden, die sich hauptsächlich über Studentenjobs finanzieren, haben laut Studie erheblich höhere Ausgaben als diejenigen, die überwiegend von den Eltern finanziert werden, und diese wiederum etwas höhere Ausgaben als diejenigen, die sich vor allem über das BAföG finanzieren. Auch die Kombination von Elternunterhalt und BAföG könnten diese Lücke nicht schließen.

Die Autoren folgern, dass eine Erhöhung des Bafög-Satzes für den Grundbedaurf um 25 bis 38 Prozent, von 399 Euro auf 500 bis 550 Euro angemessen wäre. Hinzu kämen Pauschalen für die Unterkunft (derzeit 250 Euro im Monat) und die Kranken- und Pflegeversicherung (derzeit 86 Euro im Monat).

Gemäß Eckpunkten des fürs BAföG verantwortlichen Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), welche im November 2018 vorgestellt wurden, will die Bundesregierung den BAföG-Grundbedarfssatz zum Wintersemester 2019/2020 um fünf Prozent auf circa 420 Euro und zum Wintersemester 2020/2021 um weitere zwei Prozent im Monat erhöhen; die Wohnpauschale soll auf 325 Euro im Monat steigen. Dies sei zu wenig.

aktualisiert am 8.1.2019 um 14.29 Uhr

gri