Baden-Württemberg
Studierende brechen Prüfung ab

An der Universität Hohenheim haben 48 Studierende eine schriftliche Prüfung abgebrochen – aus Krankheitsgründen. Die Uni zweifelt die Atteste an.

17.06.2018

48 Studierende der Stuttgarter Universität Hohenheim haben mitten in einer Prüfung den Saal verlassen. Danach haben 37 ein Attest desselben Arztes vorgelegt. Es seien entweder Schwindel und Sehstörungen oder Übelkeit und Erbrechen diagnostiziert worden, sagte Universitätssprecher Florian Klebs am Samstag. Zuerst hatte die "Stuttgarter Zeitung" über den Vorfall Ende Mai berichtet.

"Wenn eine Prüfung angetreten wird, sind die Hürden für einen Abbruch sehr hoch. Es muss nachgewiesen werden, dass ein Student plötzlich und unvorhersehbar daran gehindert wird, sein Wissen abzurufen", sagte Klebs. Dafür sei auch eine ausreichende Untersuchung notwendig.

Doch das zweifelt die Universität an. Deshalb seien die Abbrecher kurz nach der Prüfung aufgefordert worden, eine Stellungnahme abzugeben. Bei 33 der 37 Wirtschaftsstudierenden war demnach auch das ohne Erfolg. In vier weiteren Fällen gebe es noch Detailfragen des Prüfungsausschusses.

Für vier Abbrecher könnte der Vorfall weitreichende Folgen haben. Für sie war es der dritte und damit letzte Prüfungsversuch. Ohne guten Grund droht ihnen die Exmatrikulation. Außerdem untersucht die Uni nun 103 weitere Atteste, die der Arzt vom 22. bis 25. Mai – also während der Prüfungszeit – ausgestellt hat. Die Studierenden werden demzufolge angeschrieben und müssen Stellung nehmen.

dpa

korrigiert am 19.06.2018, 08:43