Studentin mit Mundschutz lernt während des Corona-Semesters mit Laptop in einer Bibliothek
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Umfrage
Studierende haben Corona-Semester gut bewältigt

Die digitale Lehre haben Studierende bisher überwiegend gut bewertet. Die Kehrseiten sind fehlender Austausch und längere Studienzeiten.

05.11.2020

Die Studierenden in Deutschland haben die Umstellung der Hochschulen auf ein Digital-Semester zu Beginn der Corona-Pandemie überwiegend gut bewältigt. Das belegt eine Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW), deren Ergebnisse der "Zeit"vor der Veröffentlichung am Freitag exklusiv vorliegen.

Demnach hatten 86 Prozent der Studierenden keinerlei oder kaum Probleme bei der Nutzung des digitalen Lehrangebots; 78 Prozent waren technisch ausreichend ausgerüstet, um daran teilzunehmen. 66 Prozent der Studierenden begrüßten sogar die Flexibilität, die mit den neuen Formaten einherging. Auch mit der Umsetzung der Prüfungen zeigten sich zwei Drittel der Studierenden zufrieden.

Die Umfrage belegt allerdings auch bisherige Studien, wonach die Studierende unter der Isolation leiden: 79 Prozent gaben an, dass ihnen der persönliche Austausch mit Mitstudierenden fehlte. Den meisten fehlte auch der Austausch mit den Lehrenden (63 Prozent).

Dass ihr Studium sich wegen der Pandemie verlängert, halten der Umfrage zufolge knapp die Hälfte der Studierenden (47 Prozent) für wahrscheinlich. Das könnte auch an ausgefallenen Lehrangeboten liegen: Jeder vierte Studierende gab an, dass Veranstaltungen ersatzlos ausgefallen seien, bei sechs Prozent betraf dies sogar die Hälfte der Veranstaltungen oder mehr.

Die vom BMBF finanzierte Online-Befragung hat das DZHW gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Hochschulforschung der Universität Konstanz zwischen Juni und August durchgeführt. Knapp 28.600 Studierende von 23 Hochschulen haben daran teilgenommen.

ckr