Das Foto zeigt drei Studentinnen mit einem Studenten im Gespräch an der Universität Leipzig.
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Studium
Studierende mit Hochschullehre zufrieden

In Deutschland gibt es an den Hochschulen weniger Lehrkräfte als sonst in Europa. Doch scheint man in der Lehre daraus das Beste zu machen.

14.01.2019

Studierende bewerten die Qualität der Lehre in Deutschland deutlich besser als ihre Kommilitonen in anderen Ländern Europas. Auch sind sie allgemein mit ihrem Studium sehr zufrieden. Mehr als jeder zweite Fachbereich belegt bei diesem Kriterium einen Platz in der Spitzengruppe. In Europa gesamt schaffen dies nur 29 Prozent der teilnehmenden Fachbereiche. Allerdings gibt es im europäischen Vergleich in Deutschland an vielen Hochschulen zu wenig Lehrkräfte und immer noch zu lange Studienzeiten. Das geht aus einer aktuellen Auswertung des internationalen Rankings "U-Multirank" des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) hervor.

Demnach bewerten die Studierenden an 39 Prozent der deutschen Fachbereiche den Kontakt zu den Lehrenden gut bis sehr gut, nur drei Prozent der Fachbereiche werden unterdurchschnittlich gut bewertet. Auch die Organisation der betrachteten Studiengänge werde in Deutschland an 54 Prozent der Fachbereiche überdurchschnittlich gut bewertet, in Europa gesamt treffe dies nur auf 32 Prozent zu. Besser als in Europa gesamt werde von den Studierenden zudem über die Qualität der Lehrveranstaltungen geurteilt.

Allerdings belegen die Daten einer Auswertung für mehrere Fächer, dass die Betreuungsrelation, das heißt, das Zahlenverhältnis von Lehrenden und Studierenden, in Deutschland nur an wenigen Fachbereichen (28 Prozent) überdurchschnittlich gut ist. Ebenfalls 28 Prozent der teilnehmenden Fachbereiche liegen laut Ranking sogar unter dem Durchschnitt.

In Europa liege jedoch fast jeder zweite Fachbereich bei der Betreuungsrelation über dem Durchschnitt. Das bedeutet dem CHE zufolge, dass die Rahmenbedingungen an vielen Hochschulen in Deutschland schlechter seien als im gesamten europäischen Vergleich. Auch überschritten deutsche Studierende deutlich häufiger die Regelstudienzeit als Studierende im europäischen Ausland. "Diese Fakten weisen auf Qualitätsprobleme hin", heißt es in der Mitteilung des CHE.

In der Auswertung werden sowohl Universitäten als auch Fachhochschulen betrachtet. Die Daten beziehen sich auf die Ergebnisse auf Fächerebene. Eine gesonderte fachspezifische Betrachtung der Lehre wird für die Fächer BWL, Maschinenbau und Informatik vorgenommen.

Das CHE-Ranking "U-Multirank" vergleicht Hochschulen anhand von mehr als 30 Indikatoren. Die U-Multirank Daten basieren auf einer Vielzahl an Datenquellen: auf Informationen, die von den Hochschulen geliefert wurden, auf bibliografischen Datenbanken, internationalen Patentdatenbanken sowie einer Befragung von Studierenden der teilnehmenden Hochschulen.

gri