Logos von WhatsApp, Google, Dropbox und Snapseed auf dem Display eines Smartphones
picture alliance / Arno Burgi/dpa-Zentralbild

Umfrage
Studierende nutzen unfreiwillig WhatsApp und Co

Private Anbieter dominieren die Digitalisierung an deutschen Hochschulen. Bei der Suche nach Alternativen werden Studierende zu wenig berücksichtigt.

16.11.2020

Private digitale Plattformen wie Google, Facebook und Co sind für viele Studierende in Deutschland unfreiwilliger Teil ihres Studiums und das schon vor dem pandemiebedingten digitalen Semester. In einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Hochschulforums Digitalisierung (HFD) unter mehr als 10.000 Studierenden gab fast die Hälfte an, diese Dienste gezwungenermaßen für Studienzwecke zu nutzen. Eine deutliche Mehrheit würde sich Alternativen wünschen.

Jeder Zweite nutzte demnach für das Studium Facebook und Dropbox, bei WhatsApp waren es sogar fast zwei Drittel (65 Prozent) der Befragten. Die Google-Dienste Drive und Docs nutzten 41 Prozent der Befragten für das Studium, Instagram hingegen nur vier Prozent. Hier müssten "flächendeckend nutzerfreundliche, datenschutzkonforme Lösungen" angeboten werden, damit Studierende nicht von privaten Anbietern abhängig seien, sagte Alexa Böckel, die als Teil einer Studierendenarbeitsgruppe des HFD die Umfrage im Frühjahr 2019 entworfen hat.

Derzeit seien die Studierenden oft digital affiner als ihre Dozierenden. Viele wollen der Umfrage zufolge die Digitalisierung an ihren Hochschulen mitgestalten. Jedoch bekäme nur jeder Zweite die Gelegenheit dazu. Hochschulen sollten Studierende als konstruktive und kreative Gestalter stärker mit einbeziehen, finden die Autorinnen und Autoren der bundesweiten Befragung.

ckr