Eine Frau und ein Mann beraten über ihre Finanzen
picture alliance / dpa Themendienst / Christin Klose

Studienkredite
Studierende verschulden sich infolge der Corona-Krise

Knapp 60.000 Studierende haben während der Corona-Pandemie Studienkredite beantragt. Deren Zinsfreiheit läuft bald aus.

23.09.2021

Studierende in Deutschland haben während der Corona-Pandemie inzwischen Schulden in Höhe von fast zwei Milliarden Euro bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) des Bundes angehäuft. Laut Zahlen des Bundesbildungsministeriums (BMBF), über die der "Spiegel" berichtete, sind von Mai 2020 bis August 2021 insgesamt rund 59.500 Anträge auf einen Studienkredit bei der KfW eingegangen. Zusammen umfassen sie 1,85 Milliarden Euro.

Die KfW-Studienkredite sind seit Mai 2020 wegen der Corona-Pandemie vorrübergehend zinsfrei für die Studierenden, die Kosten übernimmt bis Ende des Jahres stattdessen das BMBF. Ab Januar 2022 müssen die Studierenden die regulären Zinsen wieder selbst bezahlen. Die kostenfreien Überbrückungshilfen, die als zweite staatliche Unterstützung für Studierende in pandemiebedingt finanzieller Not eingerichtet wurden, laufen bereits Ende September aus. Über diesen Weg erhielten die Studierenden laut Bericht insgesamt rund 187 Millionen Euro.

Angesichts der aktuellen Entspannung des studentischen Arbeitsmarkts sieht der Bund laut Bericht keine Notwendigkeit mehr für zusätzliche Hilfsangebote für Studierende. Die herkömmlichen Hilfen über Studienkredite und das Bafög seien wieder ausreichend. Die Opposition kritisierte das als realitätsfern, die Pandemie sei noch nicht überstanden.

ckr