Landarzt trägt braunen Arztkoffer
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Nordrhein-Westfalen
Viele Frauen unter den angehenden Landärzten

Im Herbst beginnen die ersten Studierenden ein Medizinstudium über die neu eingeführte Landarztquote in Nordrhein-Westfalen. Die meisten sind Frauen.

31.08.2019

Die neuen Landarzt-Studienplätze in Nordrhein-Westfalen werden zu einem Großteil von Frauen besetzt. 63 Prozent der am Ende ausgewählten Bewerbungen seien von Frauen eingereicht worden, heißt es in einer Auswertung des Bewerbungsverfahrens durch das Landesgesundheitsministerium. Zuvor hatte die "Rheinische Post" über die Auswertung berichtet. Auf den ersten Jahrgang hatten sich nach Ministeriumsangaben insgesamt 1312 Interessentinnen und Interessenten beworben.

Über die Landarztquote beginnen demnach insgesamt 145 Studierende zum Wintersemester 2019/20 ein Medizinstudium in NRW. Die Ausgewählten haben im Schnitt eine Abiturnote von 2,2 und sind 24 Jahre alt. Sie haben mindestens 1,5 Ausbildungs- oder Tätigkeitsjahre absolviert, vor allem als Krankenpfleger, Rettungsassistenten/Notfallsanitäter, Medizinische Fachangestellte oder Physiotherapeuten.

Im zweistufigen Bewerbungsverfahren werden zuerst die Abiturnote und das Ergebnis des Tests für Medizinstudiengänge mit je 30 Prozent und eine Ausbildung oder berufliche Tätigkeit mit 40 Prozent gewichtet. Dann folgt ein Auswahlgespräch. Die Bewerbungsfrist für das Sommersemester 2020 läuft bis zum 30. September.

Mit der Landarztquote soll dem Ärztemangel auf dem Land entgegengewirkt werden. Die Studierenden verpflichten sich, nach der Aus- und Weiterbildung zehn Jahre als Hausarzt in einer unterversorgten Region zu arbeiten. Aus der Ärzteschaft kam die Kritik, dass die Landarztquote erst spät Wirkung zeige. Denn für Studium und Ausbildung müssten rund elf Jahre kalkuliert werden.

dpa/ckr