Studierende kommen auf einem Aufzug an der Universität
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Studienfinanzierung
Zahl der Bafög-Empfänger weiter gesunken

Immer weniger Studierende erhalten finanzielle Unterstützung durch Bafög. Daran änderte auch die letzte Reform nichts.

03.08.2020

Rund 680.000 Personen haben 2019 Bafög erhalten, darunter etwa 489.000 Studierende sowie rund 191.000 Schülerinnen und Schüler. Das seien sechs Prozent weniger Empfänger als im Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit. Der Frauenanteil lag bei 57 Prozent.

Im Schnitt erhielten Studierende demnach im vergangenen Jahr 514 Euro pro Monat, 21 Euro mehr als im Vorjahr. Bei Schülerinnen und Schülern habe der Betrag bei 473 Euro gelegen, 19 Euro mehr als im Vorjahr. Etwas mehr als die Hälfte der Empfänger habe eine Vollförderung, also den maximalen Förderbetrag, erhalten. 49 Prozent hätten eine Teilförderung bezogen.

Insgesamt betrugen die Ausgaben für die Bafög-Leistungen laut Mitteilung im vergangenen Jahr 2,6 Milliarden Euro, das sind 84 Millionen Euro beziehungsweise drei Prozent weniger als 2018. Die Zahl der Bafög-Empfänger ist seit Jahren rückläufig. Die 2019 beschlossene Bafög-Reform, mit der der Kreis der potenziellen Empfänger erweitert wurde, konnte den Trend offenbar bislang nicht umkehren.

Das Deutsche Studentenwerk (DSW) befürchtet, dass die von der Bundesregierung angekündigte "Trendwende" auch weiterhin ausbleibt. Die Zahlen belegten, dass die getroffenen Maßnahmen nicht ausreichten, sagte DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde am Montag. Er forderte daher, die Elternfreibeträge weiter zu steigern und die Förderungshöchstdauer um zwei Semester zu verlängern.

aktualisiert am 3.8.2020 um 13:18 Uhr; zuerst veröffentlicht um 11:40 Uhr

ckr