Erstsemester-Studenten stehen bei einer Willkommensveranstaltung auf einem Universitätsplatz
picture alliance/dpa / Uwe Anspach

Statistisches Bundesamt
Zahl der Studienanfänger leicht gestiegen

Die deutschen Hochschulen verzeichnen wieder mehr Erstsemester. Vor allem, weil deutlich mehr Studienanfänger aus dem Ausland kommen.

10.03.2023

Im Studienjahr 2022 (Sommersemester 2022 und Wintersemester 2022/2023) haben sich insgesamt 474.900 Personen erstmals für ein Studium an einer deutschen Hochschule eingeschrieben. Das waren 0,5 Prozent mehr als im Studienjahr 2021, aber rund sieben Prozent weniger als 2019, dem Jahr vor der Corona-Pandemie, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag nach vorläufigen Ergebnissen mit.

Der leichte Anstieg bei den Studienanfängerinnen und Studienanfängern kam demnach durch einen deutlichen Zuwachs bei den ausländischen Erstimmatrikulierten zustande. Deren Zahl sei gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent auf 128.500 gestiegen und liege damit auch rund 2,5 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau von 2019.

Während sich im Jahr 2020 pandemiebedingt zunächst rund 20 Prozent weniger Studienanfängerinnen und Studienanfänger aus dem Ausland immatrikulierten, stieg das Interesse von ausländischen Studierenden laut den Zahlen in den Folgejahren wieder. Umgekehrt verhielt es sich bei den deutschen Studienanfängerinnen und -anfängern: Deren Zahl stieg 2020 zunächst um rund zwei Prozent an, ging aber seitdem wieder zurück. Im Studienjahr 2022 lag sie mit 346.400 um drei Prozent unter dem Vorjahreswert und um elf Prozent unter dem Wert aus 2020.

Erstsemesterzahlen entwickeln sich in den Fächern unterschiedlich

Dabei haben sich die Studienanfängerzahlen laut Mitteilung in den einzelnen Fächern uneinheitlich entwickelt. Während die Geisteswissenschaften (fünf Prozent), Mathematik, Naturwissenschaften (drei Prozent) und Ingenieurwissenschaften (2,3 Prozent) jeweils einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr verzeichneten, gingen die Studienanfängerzahlen in der Humanmedizin beziehungsweise den Gesundheitswissenschaften um fünf Prozent zurück. Damit habe sich bei diesen Fächern jeweils der Vorjahrestrend ins Gegenteil umgekehrt. Der Rückgang der Studienanfängerzahlen in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften habe sich hingegen fortgesetzt. Dort hatten sich im Studienjahr 2022 rund 2,1 Prozent weniger Erstsemester als im Vorjahr und sechs Prozent weniger als 2020 eingeschrieben.

Eine der Ursachen für den Rückgang der deutschen Studienanfängerinnen und -anfänger sei die demografische Entwicklung in Deutschland, die sich auch auf die Studierendenzahl insgesamt auswirke. Diese habe sich im Wintersemester 2022/2023 nach einem jahrelangen Anstieg erstmals wieder leicht rückläufig entwickelt. Mit rund 2,92 Millionen lag sie um 0,7 Prozent niedriger als im Vorjahr (rund 2,95 Millionen). Dabei seien an Universitäten 1,4 Prozent weniger Studierende eingeschrieben gewesen als ein Jahr zuvor, an Fachhochschulen hingegen 0,3 Prozent mehr.

ckr