Das Foto zeigt einen Blick in einen Hörsaal der Universität zu Köln mit Studienanfängern.
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Wintersemester 2022/23
Zahl der Studierenden geht erstmals seit 15 Jahren zurück

Rund 2,92 Millionen Menschen studieren derzeit an einer deutschen Hochschule. Erstmals seit Langem sind es weniger als im Vorjahr.

30.11.2022

Im laufenden Wintersemester 2022/23 sind an den deutschen Hochschulen ein Prozent weniger Studierende eingeschrieben als im Vorjahr. Damit hat sich die Studierendenzahl nach einem stetigen Wachstum seit dem Wintersemester 2007/08 erstmals wieder verringert, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse mit. Demnach sind derzeit insgesamt 2.915.700 Studentinnen und Studenten eingeschrieben, im Vorjahr waren es mit insgesamt 2.946.100 rund 30.400 Studierende mehr.

An Universitäten und gleichrangigen Hochschulen seien im aktuellen Wintersemester 1.722.000 Studierende eingeschrieben – 1,8 Prozent weniger als im Wintersemester 2021/22. Auch an Verwaltungsfachhochschulen seien die Studierendenzahlen gesunken: um 1,1 Prozent auf rund 59.700. An Fachhochschulen und Kunsthochschulen sei die Zahl der Studentinnen und Studenten hingegen gestiegen: um 0,2 Prozent auf insgesamt 1.096.400 beziehungsweise um 1,4 Prozent auf 37.600.

Auch zwischen den Bundesländern zeigten sich Unterschiede: Während in Thüringen und Sachsen-Anhalt die Zahl der Studierenden um 8,1 beziehungsweise 6,5 Prozent deutlich gestiegen seien, verzeichneten Hamburg und Hessen einen Rückgang um fünf beziehungsweise vier Prozent.

Mehr Studienanfängerinnen und -anfänger als im Vorjahr

Während die Gesamtzahl der Studierenden rückläufig ist, habe sich die Erstsemesterzahl an den deutschen Hochschulen gegenüber dem Vorjahr wieder leicht erhöht, um 0,4 Prozent. Sie liegt laut vorläufigen Ergebnissen im Studienjahr 2022 (Sommersemester 2022 und Wintersemester 2022/23) aktuell bei 474.100 Personen. Zuvor hatte sich die Studienanfängerzahl über vier Jahre rückläufig entwickelt. Als Ursache führt das Statistische Bundesamt demografische Gründe an, wobei die Entwicklung durch die Corona-Pandemie noch verstärkt worden sei, da vorübergehend die Zahl der Studierenden aus dem Ausland stark zurückging.

Mögliche Gründe für den nun leichten Anstieg der Studienanfängerzahl im laufenden Wintersemester seien unter anderem eine wieder gewachsene Zahl ausländischer Studierender in Deutschland sowie ein möglicherweise verstärktes Interesse am Studieren bei Personen mit deutscher Hochschulzugangsberechtigung. Da die vorläufigen Zahlen aber keine Angaben zur Staatsangehörigkeit oder Art der Hochschulzugangsberechtigung der Studienanfängerinnen und -anfänger enthielten, seien die genauen Gründe noch unklar.

ckr