Studierende im Gespräch im Seminarraum
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Hochschullandschaft
13 Prozent der Studierenden wählen private Hochschule

Die Beliebtheit der privaten Hochschulen wächst seit Jahren. Die meisten von ihnen befinden sich in Großstädten.

13.01.2025

Der Anteil der Studierenden an privaten Hochschulen hat auch im Wintersemester 2023/2024 weiter zugenommen, wenn auch nur um einen Prozentpunkt. Er liegt nun bei 13 Prozent. Etwa drei Viertel der privaten Hochschulen in Deutschland unterrichteten dabei jeweils weniger als 2.500 Studierende. Dies geht aus dem vergangene Woche veröffentlichten Datencheck des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) hervor. Knapp die Hälfte aller Studierenden, die sich für eine private Hochschule entschieden haben, verteilten sich demnach auf die beiden größten privaten Hochschulen.

Von den gut 370.000 Studierenden an privaten Hochschulen seien im Wintersemester 2023/2024 116.000 an der "IU Internationalen Hochschule" und 47.000 an der "FOM Hochschule für Oekonomie & Management" eingeschrieben gewesen. Die IU ist damit die größte Hochschule in Deutschland und hat mehr Studierende als die beiden größten staatlichen Hochschulen zusammen. Im Erfassungszeitraum hatte die Fernuniversität in Hagen 63.000 Studierende, die Technische Universität München knapp 54.000.

Je mehr Studierende desto mehr Studiengänge

Die Anzahl der Studienangebote an privaten Hochschulen korrespondiere mit der Anzahl der Studierenden, bemerkt das CHE. Etwa drei Viertel der privaten Hochschulen bieten nur bis zu 20 verschiedene Studiengänge an. Die meisten Studierenden gehörten der Fächergruppe der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an, ungeachtet, wer der Träger ihrer Hochschule ist. Allerdings bieten staatliche Hochschulen dennoch ein ausgewogeneres Fächerangebot, wie die CHE-Statistik zeigt. An staatlichen Hochschulen folgen die Ingenieurwissenschaften folgen mit 29 Prozent der Studierenden unmittelbar der größten Gruppe der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften mit 32 Prozent. An privaten Hochschulen belegen demnach 69 Prozent der Studierenden diese Fächergruppe, während alle weiteren Fächer deutlich abgeschlagen sind.

Von den aktuell 423 Hochschulen in Deutschland hätten sich im Dezember 2024 110 (26 Prozent) in privater, 275 (65 Prozent) in staatlicher und 38 (9 Prozent) in kirchlicher Trägerschaft befunden. Drei Viertel der privaten Hochschulen seien dabei Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Laut Bericht konzentrierten sich die privaten Hochschulen in den Großstädten Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt und München. Im Unterschied dazu verteilten sich die kirchlichen Hochschulen "recht gleichmäßig" auf Orte verschiedener Größe. Staatliche Hochschulen hätten ihre Standorte oft in sehr großen Städten, aber auch häufiger in Städten mit 50.000 bis 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Der aktuelle CHE-Datencheck "Private und kirchliche Hochschulen" ist ein Update einer gleichnamigen Analyse aus dem Jahr 2023.

cpy