

Universität Vechta
Abwahl von Uni-Präsidentin
In einer nicht öffentlichen Sondersitzung hat der Senat der Universität Vechta in dieser Woche die Präsidentin der Hochschule, Professorin Verena Pietzner, abgewählt. Pietzner hatte das Amt seit dem 1. Januar 2022 inne. Bis zur Bestätigung des Beschlusses durch den Hochschulrat und seiner Umsetzung im Ministerium für Wissenschaft und Kultur bleibe die Präsidentin im Amt. Der Senat habe den Hochschulrat nachdrücklich gebeten, sich zeitnah zusammenzufinden.
Nach übereinstimmenden Medienberichten seien Pietzners Sparmaßnahmen Grund für die Abwahl. Die Anzahl an Studierenden sei von 5.500 auf 4.000 zurückgegangen, weswegen die Uni weniger Geld erhalte und sparen müsse. Das Spartempo sei laut Senatssprecher Norbert Lennartz, Professor für Anglistische Literaturwissenschaft an der Uni Vechta, aber unangemessen und gefährde wichtige Projekte und wissenschaftliche Schwerpunkte der Universität.
Bemühungen um eine gemeinsame Arbeitsgrundlage scheiterten
Seit circa einem Dreivierteljahr hätten sich Senat und Präsidium um eine gemeinsame Arbeitsgrundlage und die strategische Ausrichtung der Universität Vechta bemüht, wird Pietzner in einer Pressemitteilung der Uni zitiert. "Mit der heutigen Entscheidung des Senats, mich abzuwählen, hat er seine Zustimmung und das Vertrauen für die angestoßenen Veränderungsprozesse entzogen." Sie wünsche sich für die Uni eine positive Entwicklung "mit neuen Kräften und Impulsen".
Verena Pietzner drückte ihr Bedauern über die Entscheidung aus und kündigte an, ihr Amt bis zur Entlassung "mit ganzer Kraft" fortzuführen. Vor Amtsübernahme war die Chemiedidaktikerin Vizepräsidentin für "Studium, Lehre und Internationales" an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Erst kürzlich hatte die Abwahl des Präsidenten der Universität Göttingen, Professor Metin Tolan, für Aufsehen gesorgt. Hintergrund hier war unter anderem das Scheitern der Universität in der Exzellenzinitiative im Februar.
hes