

Frauenförderung
Christiane Nüsslein-Volhard-Stiftung ausgezeichnet
Je höher die Position in der Wissenschaft, desto geringer ist der Anteil der Frauen auf dieser Position. Die "Christiane Nüsslein-Volhard-Stiftung" (CNV-Stiftung) engagiert sich gegen diese sogenannte Leaky Pipeline. Dafür verleiht ihr die Deutsche Universitätsstiftung (DUS) des Deutschen Hochschulverbands gemeinsam mit dem Stifterverband den Preis "Wissenschaftsstiftung des Jahres 2025", wie die Organisationen am Mittwochmorgen mitgeteilt haben.
"Kind und Karriere in der Wissenschaft sind möglich, wenn jungen Müttern der Rücken gestärkt und ihnen unter die Arme gegriffen wird“, heißt es in der Auszeichnungsbegründung. Die CNV-Stiftung wolle verhindern, dass talentierte Wissenschaftlerinnen der Forschung verloren gingen. "Stattdessen sorgt sie mit ihren Unterstützungsangeboten für wirksame Abhilfe. Mit ihrem vorbildlichen Engagement setzt sie Maßstäbe, an denen sich andere Stiftungen, Stifterinnen und Stifter orientieren können."
Mütter entlasten für mehr Zeit zur Qualifizierung
Die CNV-Stiftung wurde 2004 von der Professorin und Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard gegründet, die 1995 als erste Frau in Deutschland einen Nobelpreis für Physiologie oder Medizin erhalten hat. Sie wurde für ihre Forschung zur genetischen Steuerung der Embryonalentwicklung von Fruchtfliegen ausgezeichnet. Ihre Stiftung fördert begabte Doktorandinnen und Postdoktorandinnen mit Kindern, indem sie ihnen laut Mitteilung monatliche Zuschüsse in Höhe von 500 Euro zahlt. Diese sollen demnach Mütter von häuslichen Aufgaben und bei der Kinderbetreuung zu entlasten, damit sie mehr Zeit für die Qualifizierung erhalten. In Deutschland seien es eher die Frauen, die ihre Karrieren für Kinder und Familie zurückstellen würden. Die Stiftung konzentriert sich auf Wissenschaftlerinnen aus den experimentellen Naturwissenschaften und der Medizin, die an einer deutschen Universität oder Forschungseinrichtung tätig sind. Rund 300 Frauen seien seit der Gründung gefördert worden.
Die Auszeichnung der DUS und des Stifterverbands ist mit einem Preisgeld von 5.000 Euro dotiert und wird im Rahmen der "Gala der Deutschen Wissenschaft" am 31. März in Berlin verliehen. Sie wird in diesem Jahr zum zwölften Mal vergeben. Der Preis soll laut Mitteilung der auszeichnenden Organisationen dazu dienen, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf Wissenschaftsstiftungen lenken. So sollen künftige Stifterinnen und Stifter zur Nachahmung angeregt werden. Als Preisträgerin folgt die CNV-Stiftung auf die "B. Braun Stiftung" sowie die "Karl-Schlecht Stiftung" in den Jahren 2024 und 2023.
cpy