Hände auf einer Computertastatur im Dunklen
mauritius images / SZ Photo Creative / Matthias Ferdinand Döring

IT-Sicherheit
Cyberangriff auf Hochschule Ruhr West

Weitere Hochschulen sind Ziele von Hackerangriffen geworden. Die Hochschulen Ruhr West und Harz haben alle ihre IT-Systeme vom Netz genommen.

01.02.2023

Die IT-Systeme der Hochschule Ruhr West (HRW) mit Standorten in Mülheim an der Ruhr und Bottrop sind offenbar von Hackern angegriffen worden. Nach aktuellen Einschätzungen sei man Ziel eines externen Angriffs geworden, teilte die Hochschule mit. Aus Sicherheitsgründen seien die Systeme bereits am Dienstagmittag vollständig vom Netz getrennt worden. Die meisten Dienste der Hochschule seien daher aktuell nicht erreichbar.

Die wichtigsten Informationen können laut einer Hochschulsprecherin noch über die Webseite gesendet werden. Beschäftigte sind nach Angaben vom Mittwoch aber angehalten, ihre Dienstrechner auszuschalten und bis auf Weiteres nicht zu verwenden. Der Einsatz von Privatrechnern für Dienstzwecke sei nicht erlaubt. Für Mittwochabend kündigte die Hochschule neue Informationen an. Es tage ein Krisenstab zum Cyberangriff.

Der Präsenzbetrieb soll laut der Hochschule soweit wie möglich aufrechterhalten werden. Klausuren in Präsenz fänden regulär statt. Elektronische Prüfungen fallen dagegen bis einschließlich Samstag aus. Die Hochschule hat übergangsweise eine Kontaktemailadresse eingerichtet, an die sich Studierende wenden können, wenn sie etwa von Prüfungen zurücktreten wollen oder für Studienplatzbewerbungen Kontakt aufnehmen möchten.

Hochschule Harz nach Cyberattacke offline

Am Mittwochnachmittag meldete der "mdr", dass auch die Hochschule Harz nach einer Cyberattacke offline ist. Nach Auffälligkeiten seien vorsichtshalber alle IT-Systeme heruntergefahren worden, sagte ein Hochschulsprecherin. Nun werde geprüft, ob ein Schaden entstanden sei. Stück für Stück sollten die Systeme wieder hochgefahren werden, zunächst die Homepage, dann das E-Mail-System und weitere Services. Die Prüfungszeit sei gerade beendet, die vorlesungsfreie Zeit stehe an. Die Hochschule Harz hat rund 3.000 Studierende.

Die Angriffe stehen in einer Reihe vermehrter Cyberangriffe auf Hochschulen in den letzten Monaten. Im Januar war die TU Freiberg betroffen, Ende vergangenen Jahres die Universität Duisburg-Essen und die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. In dem Fall der Universität Duisburg-Essen stellte eine kriminelle Gruppierung Daten ins Darknet. Den Angreifern wurde nach Angaben der Universität aber kein Lösegeld gezahlt. Auch die Angreifer der HAW Hamburg versuchten diese zu erpressen. Ob im Fall des Angriffs auf die Hochschule Ruhr West Lösegeld gefordert wurde, blieb zunächst unklar. 

aktualisiert am 01.02.2023 um 16.06 Uhr, zuerst veröffentlicht um 13.38 Uhr

dpa/cpy