Menschen in und vor der Cafeteria im Erasmus Pavillion der Universität Rotterdam
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Campus-Infrastruktur
Beim Essen schmieden Forschende neue Kooperationen

Umso mehr Begegnungen, desto zahlreicher die Kooperationen auf einem Hochschulcampus. Besonders Mensen und Cafeterien bringen Menschen zusammen.

22.04.2022

Gut besuchte Mensen und Cafeterien an Universitäten können helfen, neue Forschungskooperationen zu knüpfen. Dortige Begegnungen sind effektiver beim Kennenlernen als solche auf belebten Fluren. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung von Urbanistik-Experten des Massachusetts Institute of Technology (MIT), über die zunächst das Onlinemagazin "Times Higher Education" (THE) berichtete.

Die Autorinnen und Autoren ermittelten dauerhafte Verbindungen im akademischen Umfeld des MIT über E-Mail-Aufzeichnungen von rund 1.500 Hochschulangehörigen. Außerdem analysierten sie die Lage der Arbeitsstätten und die Bewegungsmuster der Personen auf dem Campus. Die Untersuchung vom Februar 2020 spiegelt das Campusleben vor der Pandemie wider.

Unis können Begegnungsorte für Forschende gezielt planen

Kooperationen sind demnach umso wahrscheinlicher, desto näher die Arbeitsräume der Partner beieinander liegen und umso besser sie durch Flure innerhalb von Gebäuden miteinander verknüpft sind. Eine besondere Rolle kämen zudem Kantinen, Mensen und Cafeterien zu: Durch gemeinsame Mahlzeiten generierten diese Orte zusätzliche Möglichkeiten, dass sich Fremde zufällig begegnen und ins Gespräch kommen oder über einen Bekannten oder eine Bekannte in Kontakt kommen.

Campusse und Gebäude absichtlich so zu entwerfen und anzulegen, dass tägliche Gehwege entstehen, die Forschende näher zueinander bringen, sei beim Knüpfen von Kontakten und Kooperationen effektiv, fanden die Forschenden in ihrer Studie heraus. Anders als Cafeterien hätten Flure als Begegnungsorte aber nur einen positiven Effekt, wenn sie nicht zu voll würden. Denn dann würden Fremde eher aneinander vorbei gehen als sich anzusprechen.

Hochschulen wissen den Autorinnen und Autoren zufolge um diese Zusammenhänge, würden bei der Gebäudeplanung aber häufig stärker praktische und stilistische Bedürfnisse berücksichtigen.

ckr