zwei Stapel mit bunten Magazinen
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Open Access-Publikationen
Fachzeitschriften erleichtern Preisvergleich

Bibliotheken können nun die Kosten für Publikationen in gut 2.000 Zeitschriften einsehen. Die Verlagsinfos bündelt eine Plattform der Coalition S.

17.11.2022

Über 2.000 Fachzeitschriften von 27 wissenschaftlichen Verlagen haben ihre Kosten und Preise für Open Access-Publikationen veröffentlicht. Große Verlagskunden wie Bibliotheken können über eine Plattform nun unter anderem die Bearbeitungsgebühren (article processing charges, APCs) der Zeitschriften vergleichen. Für Forschende sind die Informationen nicht direkt zugänglich. Anlass war die Forderung nach Transparenz bei Publikationkosten des europäischen Open Access-Projekts Plan S. Die dahinterstehende Initiative Coalition S betreibt die Plattform "Journal Comparison Service" (JCS), auf der die Zeitschriften nun ihre Informationen zu Publikationskosten eingestellt haben, wie die Initiative am Mittwoch mitteilte. Zunächst berichtete das Onlinemagazin "Times Higher Education" (THE).

Coalition S ist eine europäische Allianz aus 17 nationalen Forschungsförderern und sechs gemeinnützigen Einrichtungen mit dem Ziel, wissenschaftliche Publikationen frei zugänglich zu machen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt die Allianz und das Streben nach Open Access, ist aber kein Mitglied.

Von den 2.070 auf der Plattform JCS gelisteten Zeitschriften gehören laut THE-Bericht 1.000 dem US-amerikanischen Wissenschaftsverlag Wiley. Weitere 219 der Zeitschriften gehörten dem Verlag Hindawi, der vergangenes Jahr von Wiley gekauft wurde. Ebenfalls mit von der Partie seien Verlage wie Plos, eLife, EMPO Press und Frontiers sowie Verlage von Universitäten und Akademien wie der Royal Society. Ihre Informationen nicht auf JCS geteilt hätten indes zwei der weltweit größten Wissenschaftsverlage: Elsevier und Springer Nature.

Springer Nature begründete dies damit, dass ihre Kosten- und Preisinformationen auf einer eigenen Webseite transparent ersichtlich seien. Auch Elsevier verwies in einem Statement darauf, dass jeder diese Informationen auf der Verlagswebseite finden könne. Die vorhandenen Informationen würden zudem in den kommenden Wochen detailliert ergänzt. Eine Pflicht für Verlage, Preisinformationen auf JCS einzustellen, gibt es nicht.

ckr