Portrait von Professorin Gabriele Gien
Christian Klenk

Auszeichnung
Gabriele Gien ist Hochschulmanagerin des Jahres

Die Präsidentin der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt ist ausgezeichnet worden. Ihr Credo: Profilbildung und partizipatives Führen.

06.12.2024

Die Präsidentin der Katholischen Universität Eichstädt-Ingolstadt (KU) hat die Auszeichnung "Hochschulmanagerin des Jahres 2024" erhalten. Gabriele Gien sei ein 'hidden champion' unter den Hochschulpräsidentinnen und Hochschulpräsidenten in Deutschland, begründete die Jury von Wochenzeitung Die Zeit und Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) ihre Entscheidung. Sie leite ihre Hochschule "mit strategischem Talent, sicherem Gespür für funktionsfähige Strukturen und unerschütterlichem Optimismus".

Auf der Konferenz Zeit für Bildung wurde CHE-Geschäftsführer Frank Ziegele direkter: Gien habe die Hochschule in einem "desolaten" Zustand übernommen und während ihrer bislang zehnjährigen Amtszeit geschafft, die Hochschule Stück für Stück nach vorne zu bringen. "Desolat" sei die Situation gewesen, weil die Präsidentschaftswahl zuvor mehrmals gescheitert und die Stimmung im Kollegium angespannt gewesen sei.

Wichtige Fortschritte für die Entwicklung des Hochschulstandorts sieht das CHE darin, dass Gien die Aufnahme der Hochschule in die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) angegangen sei, die Lehre auf ein sogenanntes Service Learning ausgerichtet habe, also auf die Verbindung von wissenschaftlichem Studium mit gemeinwohlorientiertem Engagement, und die Hochschule entschlossen in Richtung Nachhaltigkeit entwickelt habe.

Wissenstransfer und partizipatives Führen

In ihrer Tätigkeit setzt Gien auf die enge Zusammenarbeit mit möglichst allen Stakeholdern – bei der Entwicklung von KI-Leitlinien genauso wie in der zuletzt notwendigen Situation, Stellen an der KU streichen zu müssen.

Mit einer klaren Profilbildung und das speziell in Nachhaltigkeit, Ethik und Digitalisierung will sie die KU als kleine Universität im Wettbewerb mit großen Playern im Universitätssektor positionieren. Dabei könne die Universität mit kurzen Wegen und dem engen Austausch zwischen Dozierenden und Studierenden punkten.

Gefragt danach, was sie heute im Beruf brauche, das sie im Studium nicht gelernt habe, nannte sie "eine gute Portion Resilienz, adressatengerechte Kommunikation und die Eigenschaft durchs Feuer gehen zu können ohne nach links und rechts zu gucken". Gemeint: Schwierige Vorhaben bei Überzeugung durchziehen – auch wenn der Weg dahin schwierig sei. Vorangehen müsse dem der enge Austausch an der Hochschule wie auch mit der Gesellschaft.

Gien ist seit 2014 Präsidentin der Hochschule, zunächst interimsweise. Zuvor war sie Vizepräsidentin für Studium und Lehre. Die KU ist mit rund 5.000 Studierenden laut Angabe auf der Hochschulwebsite eine der kleinsten Universitäten in Deutschland.

kas