

Schnellbauinitiative
HRK fordert Fortschritte im Hochschulbau
Mindestens 90 Milliarden Euro müssen Bund und Länder in die Gebäudeinfrastruktur und die energetische Sanierung der deutschen Hochschulen investieren. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Erschließung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hervor, die diese im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung vergangene Woche erarbeitet hat. Zuletzt war der Sanierungsbedarf an den Hochschulen auf Basis einer Hochrechnung des Hamburger Hochschulbaudienstleisters auf über 140 Milliarden Euro geschätzt worden. Auch die Wissenschaftsministerkonferenz sprach Ende Januar von einem Investitionsvolumen in dreistelliger Milliardenhöhe.
Der im Koalitionsvertrag angekündigten Schnellbauinitiative für den Hochschulbau müssten nun "schnell Taten folgen", so HRK-Präsident Professor Walter Rosenthal. Es gehe zunächst darum, von der Schließung bedrohte Gebäude zu erhalten, wiederherzustellen oder beschleunigt Ersatzgebäude zu bauen. Im zweiten Schritt sollten dann als Teil eines dauerhaften Zukunftspakts "Transformative Hochschulen" Maßnahmen der energetischen Sanierung und Modernisierung ermöglicht werden. Statt nur eine Nothilfe zu sein, müsse die Gebäudeinfrastruktur der Hochschulen "fit für die Zukunft" gemacht werden, so Rosenthal. Nur so könne sie im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig bleiben.
Mindestens 90 Milliarden Euro Gesamtfinanzierungsbedarf
Im ersten Schritt sollte die Schnellbauinitiative einen Umfang von mindestens 38 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen des Bundes für Infrastrukturinvestitionen für den Hochschulbau erhalten. Daran solle als Zukunftspaket Transformative Hochschule eine dauerhafte Finanzierung durch Bund und Länder im Umfang von 52 Milliarden Euro anschließen. Für diese sollten Bund und Länder für zehn Jahre jeweils 2,6 Milliarden Euro jährlich zur Verfügung stellen.
Die Neuregelung der Bund-Länder-Verantwortung für die Finanzierung des Hochschulbaus sieht die HRK als Chance, bestehende baurechtliche Vorgaben und Vorschriften kritisch zu hinterfragen. Auf Landesebene müssten Erleichterungen in der Bauregulierung umgesetzt werden. So müsse die Verfahrensdauer kürzer und Hochschulen mehr in die Sanierung und Modernisierung ihrer Gebäude einbezogen werden.
cpy