Schachbrett mit Frau am Zug: Eine Damenfigur wird bewegt.
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Weltfrauentag
Immer mehr Frauen leiten Top-Hochschulen

Neuer Rekord bei der Anzahl der weiblichen Leitungen: An der Spitze jeder vierten der 200 renommiertesten Hochschulen weltweit steht eine Frau.

07.03.2025

55 der weltweit besten 200 Hochschulen haben eine Rektorin oder Präsidentin. Dies geht aus einer Auswertung des "World University Rankings 2025" von "Times Higher Education" (THE) hervor, die das britische Magazin anlässlich des Weltfrauentags am 8. März vorgenommen hat. Dies entspricht einem neuen Rekordhoch.

Im siebten Jahr in Folge sei die Anzahl der Top-200-Hochschulen mit weiblichen Leitungen angewachsen: In den vergangenen zwei Jahren waren es laut "THE" noch 50 beziehungsweise 48 Rektorinnen und Präsidentinnen. Seit Beginn der Datensammlung im Jahr 2015 mit 28 Präsidentinnen und Rektorinnen haben sich die Zahlen demnach fast verdoppelt. Der aktuelle Anteil weiblicher Leitungen von 27 Prozent sei deutlich höher als der Anteil der Frauen an der Spitze der umsatzstärksten Unternehmen der Welt. So hätten nur 5,4 Prozent der "Fortune Global 500"-Unternehmen eine Geschäftsführerin.

Universität Heidelberg in Top 10

Unter den besten zehn von Frauen geführten Hochschulen weltweit ist auf Platz zehn mit der Universität Heidelberg auch eine deutsche Hochschule vertreten. Sie liegt im Gesamtranking der 200 renommiertesten Hochschulen auf Platz 47 und wird geleitet von Professorin Frauke Melchior. Die Molekularbiologin ist seit Oktober 2023 im Amt und die zweite Rektorin in der Geschichte der Universität. Von 1966 bis 1968 war Margot Becke-Goehring nicht nur die erste Frau an der Spitze der Universität Heidelberg, sondern auch die erste Rektorin einer westdeutschen Universität.

Auf den vorderen Plätzen der THE-Rangliste liegen britische und US-amerikanische Hochschulen: Ganz vorne liegt die Universität Oxford, auf Platz zwei folgt das Massachusetts Institute of Technology (MIT) vor der Universität Cambridge. Bemerkenswert ist dabei, dass von den fünf bestplatzierten Hochschulen des "Times Higher Education World University Rankings 2025" drei von Frauen geleitet werden.

Weitere deutsche Hochschulen mit Frau an der Spitze

Auf Platz 25 der besten von Frauen geführten Hochschulen folgt die Humboldt Universität zu Berlin mit Professorin Julia von Blumenthal an der Spitze, die im Gesamtranking der 200 besten Hochschulen Platz 84 belegt. Die nächstplatzierte deutsche Hochschule mit weiblicher Leitung ist auf Platz 28 die Universität Tübingen mit Professorin Karla Pollmann. Sie hat im Gesamtranking den 100. Platz erreicht. Sieben der zwanzig deutschen Hochschulen, die es in das THE-Ranking der 200 renommiertesten Hochschulen geschafft haben, werden von einer Rektorin oder Präsidentin geleitet.  

In Deutschland haben 42 Prozent der Universitäten eine Rektorin oder Präsidentin. Das geht aus der letzten jährlichen Auswertung des CHE Centrums für Hochschulentwicklung von Mai 2024 hervor. Im Jahr 2018 waren dies noch 24 Prozent gewesen, was einer Steigerung um 18 Prozent entspricht.

Weibliche Hochschulleitungen im internationalen Vergleich

Das Land mit den deutlichsten Zuwächsen bei der Anzahl der von Frauen geleiteten Hochschulen in der Top-200 der renommiertesten Hochschulen war im vergangenen Jahr laut "THE" die Schweiz: Gleich drei Hochschulen hätten 2024 eine weibliche Führungskraft erhalten, so dass die Eidgenossenschaft nun über vier von Frauen geleitete Hochschulen in dem Ranking verfügt.

In anderen Ländern seien die Anteile leicht zurückgegangen, etwa in Frankreich, wo zwei der fünf Universitäten in der Top-200 nun keine Präsidentin mehr hätten. Mit der Sorbonne würde somit lediglich eine französische Hochschule unter den 200 renommiertesten Hochschulen weltweit noch von einer Frau geführt. 15 der 30 im THE-Ranking vertretenen Nationen und Territorien hätten keine Hochschule, die von einer Frau geleitet wird, darunter China, Kanada und Südkorea.

"THE" hat für die Auswertung 202 Hochschulen berücksichtigt, da sich mehrere Hochschulen einen Platz teilen. Stichtag war der 1. Februar 2025, so dass Führungswechsel nach diesem Datum nicht in die Auswertung eingegangen sind.

cpy