Personen im strömenden Regen auf dem Campus der Jacobs-Universität Bremen
dpa

Bremen
Jacobs-Universität verliert erneut ihre Führung

Michael Hülsmann verlässt als Präsident die Jacobs-Universität in Bremen. Es ist der zweite Abgang an der Uni-Spitze innerhalb weniger Jahre.

03.09.2019

Der Präsident der "Jacobs University Bremen" (JUB), Professor Michael Hülsmann, will die Universität zum Jahresende verlassen. Wie die Hochschule am Freitag mitteilte, hat Hülsmann eine entsprechende Vereinbarung mit dem Aufsichtsrat getroffen. Nach dem plötzlichen Rücktritt der ehemaligen JUB-Präsidentin, Professorin Katja Windt, vor knapp zwei Jahren, verliert die Privatuniversität nun erneut ihre Führung. Für eine zeitnahe Neubesetzung des Präsidentenamts soll laut Mitteilung eine Findungskommission eingesetzt werden.

Hülsmann wurde 2009 als Professor für Systemmanagement an die JUB berufen. Seit 2014 ist er Geschäftsführer und seit 2018 Präsident und Vorsitzender der Geschäftsführung. Unter Hülsmanns Führung habe die finanzschwache Universität laut Mitteilung ein "sicheres Fundament" bekommen. Demnach hatte er an der Hochschule seit 2014 einen "notwendigen Transformationsprozess" umgesetzt und die Universität wieder auf "Wachstumskurs" gebracht.

Die Universität hat laut Berichten seit einigen Jahren mit einem Millionen-Defizit zu kämpfen und musste einen harten Sparkurs fahren. Zuletzt sei das Minus laut "Weser Kurier" auf 790.000 Euro geschrumpft. Kurz zuvor habe die Universitäts-Leitung die Übernahme eines 45-Millionen-Kredits vom Bremer Senat angenommen.

Die englischsprachige Campus-Universität wurde 2001 als "International University Bremen" gegründet. Aktuell studieren und wohnen auf dem Campus über 1.400 Studierende. Die Studiengebühren betragen jährlich zwischen 10.000 und 30.000 Euro. Seit 2006 fördert die Schweizer Jacobs-Stiftung die private "Jacobs University Bremen".

ckr/kas