

Centrum für Hochschulentwicklung
Kommunikation am Hochschul-Management vorbei
Der Wissensaustausch von Wissenschafts- und Hochschulforschung und Hochschulmanagement ist verbesserungsbedürftig. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie im Rahmen des Forschungsprojekts TransForM des CHE Centrums für Hochschulentwicklung. Das Hochschulmanagement beurteile die Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse zwar als wichtig für die eigene Arbeit, es würde aber an geeigneten Kommunikationskanälen fehlen. Während die Forschenden vor allem in wissenschaftlichen Journals publizierten, bevorzugten Hochschulmanagerinnen und Hochschulmanager praxisorientierte Fachzeitschriften, Kurzpublikationen, Newsletter und Onlineportale.
Die Studie zum Thema "Wissensbasiertes Hochschulmanagement" von Dr. Sigrun Nickel und Dr. Nicolas Reum will mögliches Verbesserungspotential im Wissenstransfer zwischen Wissenschafts- und Hochschulforschung und Hochschulmanagement ermitteln. Dazu wurden 1.400 Vizepräsidentinnen und -präsidenten, Prorektorinnen und -rektoren sowie Personen auf mittleren Positionen im Hochschulmanagement online befragt. Die Befragung habe ergeben, dass knapp zwei Drittel die Einbeziehung wissenschaftlicher Informationen in ihre Arbeit als "sehr wichtig" oder "überwiegend wichtig" einschätzten.
Nutzungshäufigkeit hängt von Hierarchieebene ab
Es habe sich allerdings herausgestellt, dass mehr als die Hälfte der Hochschulmanagerinnen und Hochschulmanager Erkenntnisse der Hochschul- und Wissenschaftsforschung nach eigener Angabe höchstens einmal im Monat nutzten. Gut 11 Prozent der Befragten verzichteten sogar gänzlich darauf. Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten beziehungsweise Prorektorinnen und Prorektoren würden Forschungsergebnisse dabei sehr viel häufiger registrieren als das mittlere Hochschulmanagement.
"Es besteht ein erhebliches Verbesserungspotenzial, die Wissenschaftskommunikation stärker an den Bedürfnissen des Hochschulmanagements auszurichten", erklärte Nickel, Leiterin Hochschulforschung beim CHE. Die vorhandenen Kommunikationskanäle seien zu wenig bekannt oder unzureichend auf die Zielgruppe zugeschnitten. "Hier werden Möglichkeiten für einen Transfer der Ergebnisse verschenkt."
Das Projekt TransForM untersucht in drei Teilstudien den "Transfer von Erkenntnissen aus der Hochschul- und Wissenschaftsforschung in das Management von Hochschulen" (kurz TransForM). Es wird vom BMFTR (früher BMBF) gefördert.
hes