Portraitfoto von Prof. Dr. Metin Tolan
Universität Göttingen/Jan Vetter

Hochschulleitung
Metin Tolan wird Präsident der Universität Göttingen

Die Universität Göttingen erhält eine neue Hochschulleitung. Der Neubesetzung ist ein jahrelanger Streit vorausgegangen.

28.01.2021

Der Dortmunder Physikprofessor Metin Tolan wird Präsident der Universität Göttingen. Das hat der Senat der Universität am Mittwoch einstimmig beschlossen, teilte die Hochschule mit. Der Stiftungsausschuss habe diesen Vorschlag ebenfalls einstimmig gebilligt. Die Amtszeit des 55-Jährigen beginnt voraussichtlich im Frühjahr. Tolan folgt auf Reinhard Jahn, der das Amt als Übergangspräsident bis zum 31. Dezember 2020 inne hatte. Kommissarisch leitet Vizepräsidentin Valérie Schüller seitdem die Uni.

Die Neubesetzung zieht sich seit dem vorzeitigen Ruhestand der langjährigen Göttinger Universitätspräsidentin Professorin Ulrike Beisiegel im September 2019. Die ursprüngliche Wahl ihres Nachfolgers, des Präsidenten der Leuphana Universität Lüneburg, Professor Sascha Spoun, war geplatzt. Nach wochenlanger Kritik aus der Göttinger Professorenschaft am Findungsprozess und Klagen von zwei unterlegenen Mitbewerbern hatte Spoun mitgeteilt, er stehe für das Amt nicht zur Verfügung. Daraufhin war Dr. Wilhelm Krull als Vorsitzender des Stiftungsrats zurückgetreten.

"Es ist eine große Ehre, zum Präsidenten einer Spitzenuniversität gewählt worden zu sein", sagte Tolan, der seit 2001 Professor an der Technischen Universität Dortmund ist. Seit 2016 ist er in Dortmund ständiger Vertreter der Rektorin. Der mehrfach ausgezeichnete Forscher verfasst neben Fachliteratur auch populärwissenschaftliche Sachbücher. Er studierte Physik und Mathematik in Kiel, wo er promoviert und habilitiert wurde. Mehrere Jahre forschte Tolan in den USA.

dpa/ckr