An einer der größten Universitätskliniken Europas, der Charité, steht ein Führungswechsel an. Ein Kandidat ist gefunden. 2019 könnte er beginnen.

Der Berliner Senat hat sich auf einen Kandidaten für den Charité-Vorstandsposten geeinigt. Nach Informationen des "Tagesspiegels" votierte die Auswahlkommission einstimmig für Professor Heyo Kroemer. Der Pharmakologe ist derzeit Chef der Göttinger Universitätsmedizin. Er würde Professor Karl Max Einhäupl im Amt ablösen. Dieser leitet die Charité seit zehn Jahren.

Der Senat hatte laut Bericht zwei Jahre bundesweit nach einem neuen Charité-Chef suchen lassen. Dabei soll explizit nach einer Person mit Erfahrungen in der "Implementierung von Digitalisierungsprogrammen" gesucht worden sein. 

Darauf passt Kroemer unter anderem, weil er stellvertretend neben SPD-Politiker Karl Lauterbach die Zukunftskommission "Gesundheitsstadt Berlin 2030" leitet. Mit dieser will Bürgermeister Michael Müller (SPD) die Gesundheitsbranche in und um die Hauptstadt weiter stärken. Zum Jahresanfang 2019 soll die Kommission einen Bericht vorlegen, weshalb Kroemer wohl erst danach als Charité-Chef beginnen dürfte.

Bundesweit gebe es weniger als 20 Fachleute, die eine Hochschulklinik mit Bedeutung der Charité leiten könnten, heißt es laut "Tagesspiegel" in der Medizin. Die Universitätsklinik ist mit 17.000 Mitarbeitern eine der größten Universitätskliniken Europas. Eine öffentliche Ausschreibung war erforderlich, weil es sich um ein Landesunternehmen handelt.

kas