Reagenzgläser mit Blut
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Bluttest-Affäre
Rücktritte an Uni-Klinik Heidelberg

An der Universitätsklinik Heidelberg räumen mehrere Führungskräfte ihren Posten. Grund ist die verfrühte Präsentation eines Blutteststs.

31.07.2019

Die Affäre um Bluttests für Brustkrebs an der Universitätsklinik Heidelberg zieht personelle Veränderungen in der Hausleitung nach sich. Die Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikums, Annette Grüters-Kieslich, und die Kaufmännische Direktorin, Irmtraut Gürkan, legen ihre Ämter vorzeitig nieder.

Gürkan will zum 31. Juli ihren Posten räumen, Grüters-Kieslich zum 31. Oktober. Zuvor war der Geschäftsbereichsleiter Recht der Uniklinik, Markus Jones, freigestellt worden. Vergangene Woche war auch der Dekan der Medizinischen Fakultät zurückgetreten.

Hintergrund für die Rücktritte ist die verfrühte Präsentation eines Bluttests zur Diagnose von Brustkrebs durch den Chef der Frauenklinik, Christof Sohn, der ihm herbe Kritik der Fachwelt eingebracht hatte. Eine externe Kommission zur verfrühten Veröffentlichung hatte Mitte Juli in einem Zwischenbericht "Führungsversagen, Machtmissbrauch und Eitelkeit" in der Klinik festgestellt.

Die Staatsanwaltschaft Mannheim ermittelt in dem Fall. Als mögliche Straftatbestände werden Kursmanipulation und Insiderhandel mit Aktien genannt. Das Universitätsklinikum Heidelberg hatte wegen Anzeichen eines unlauteren Vorgehens bei der Entwicklung und Ankündigung des potenziellen Bluttests Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt.

dpa/kas