dpa

Niedersachsen
Uni-Präsident prangert Sanierungsstau an

Die Gebäude vieler Hochschulen in Niedersachsen sind in einem schlechten Zustand. Der Präsident der Uni Hannover nennt Beispiele.

25.06.2019

Der Präsident der Universität Hannover, Professor Volker Epping, hat einen massiven Sanierungsstau an den niedersächsischen Hochschulen beklagt. Das berichtet der Norddeutsche Rundfunk (NDR). Demnach leiden unter dem Sanierungsstau inzwischen auch Forschung und Lehre.

Epping zufolge gebe es an der Uni Hannover bröcklige Fassaden, eine baufällige Mensa und Labore, die aus Sicherheitsgründen geschlossen werden müssten. Die Uni Hannover benötige jedes Jahr rund 25 Millionen Euro, um alte Gebäude instand zu setzen, und rund 420 Millionen Euro, um alle Gebäude zu sanieren.

Das Land Niedersachsen gibt laut NDR-Bericht pro Jahr aber nur gut vier Millionen Euro dazu. "Das größte Problem ist, dass wir unseren Wissenschaftlern und den Studierenden nicht die notwendigen Einrichtungen zur Verfügung stellen", so Epping dem NDR zufolge. Zudem könne man gutes Personal nicht gewinnen, weil man ihnen die entsprechende Ausstattung und Labore nicht zeitnah zur Verfügung stellen könne. Einige Gebäude ließen aufgrund des baulichen Zustands nur noch einen Abriss zu. In letzter Konsequenz könne man Personal nicht beschäftigen, weil man mit den Personalmitteln auch Baumaßnahmen finanzieren müsse.

Und Hannover ist in Niedersachsen kein Einzelfall: Die Landeshochschulkonferenz geht laut NDR davon aus, dass es insgesamt mehr als zwei Milliarden Euro kosten würde, an allen 21 Hochschulen in Niedersachsen alte Bau-Löcher zu stopfen.

Unterdessen hat der niedersächsische Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) die massiven Probleme bestätigt. Der Sanierungsstau sei erheblich, sagte Thümler dem NDR. Ein Problem sei, dass seit Jahren nur noch die Länder für den Erhalt der Universitätsgebäude zuständig seien – und nicht mehr der Bund. In Niedersachsen reiche das Geld für die notwendigen Sanierungen nicht aus. "Wir können nur mit dem helfen, was wir aufbringen können. Das ist überschaubar wenig", betonte Thümler. "Aber die Aufgabe ist klar erkannt und wir stellen uns der Herausforderung."

aktualisiert am 26. Juni 2019, 9.40 Uhr

gri