Demonstrierende wenden sich an einem Flughafen gegen die strikten Einreiseverbote durch Donald Trump 2017 mit Plakaten wie "We are all immigrants".
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Donald Trump
US-Unis befürchten Einreiseprobleme von international Studierenden

Die Hochschulen in den USA gehen bald in die Winterpause. Einige fürchten böse Überraschungen für ihre Studierenden aus dem Ausland zum Semesterstart.

12.12.2024

US-Hochschulen legen einem Bericht der "New York Times" zufolge ausländischen Studierenden nahe, von ihrer Winterpause besser vor Donald Trumps Amtsantritt in die USA zurückzukehren. Trump wird am 20. Januar als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. 

Bereits in seiner ersten Amtszeit hatte er die Einreisebestimmungen für Menschen aus mehreren überwiegend muslimischen Ländern drastisch verschärft. Nur eine Woche nach seinem Amtsantritt im Januar 2017 hatte Trump weitreichende Einreisesperren für Menschen aus Ländern mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit wie dem Iran, dem Tschad, Libyen, Somalia, Syrien und dem Jemen erlassen. Trumps Nachfolger Joe Biden hob die Beschränkungen 2021 wieder auf. 

Tausenden an US-Hochschulen eingeschriebenen Studierenden aus dem Ausland blieb damit die Rückkehr an ihren Studienort verwehrt, als sie nach Heimataufenthalten während der Winterferien wieder einreisen wollten.

Dokumente prüfen und ausreichend Zeit einplanen 

Mehrere Hochschulen sehen die Gefahr, dass eine Einreisesperre erneut kommen könne und daraus Probleme für international Studierende in den USA entstehen könnten. "Es ist wahrscheinlich, dass ein Einreise-Verbot bald nach der Amtseinführung in Kraft tritt", hieß es etwa im November auf der Webseite des Cornell College, berichtete die "New York Times". Die Hochschule im Bundesstaat Iowa habe ihren ausländischen Studierenden geraten, vor dem Unterrichtsstart am 21. Januar zurückzukehren. 

Die Elite-Uni Harvard riet ihren ausländischen Immatrikulierten, Pässe und Visa gründlich auf Gültigkeit zu prüfen und bei neuen Anträgen, aber auch bei der Einreise, Verzögerungen und Wartezeiten einzuplanen. Wer Sorge habe, dass die politische Lage den Semesterstart behindern könnte, solle Extra-Zeit einplanen und vor dem Martin-Luther-King-Feiertag am 20. Januar zurückkehren, riet das internationale Büro der Hochschule. 

Weitere Hochschulen in Massachusetts und Pennsylvania gaben ebenfalls Hinweise heraus – erst einmal nur als Vorsichtsmaßnahmen, schließlich ist die Politik unter einem erneuten Präsidenten Trump noch ungewiss. Der 78-Jährige hat allerdings bereits seinen Willen bekundet, die Einreisebeschränkungen wieder in Kraft zu setzen, sobald er erneut Chef im Weißen Haus ist. Laut Medienberichten möchte Donald Trump in seiner kommenden Amtszeit die Verschärfung der Einreisebestimmungen erneut einführen und ihn beispielsweise auf Kriegs- und Krisenregionen wie Gaza ausweiten.

dpa/cva