Portraitfoto von Prof. Dr. Simone Fulda, Präsidentin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
CAU Kiel

Uni Frankfurt
Verfahren gegen ehemalige CAU-Präsidentin eingestellt

Die Goethe-Universität konnte Simone Fulda keine Datenmanipulationen nachweisen. Die Medizinerin war angesichts der Vorwürfe zurückgetreten.

10.01.2025

Die Goethe-Universität Frankfurt am Main stellt das Verfahren gegen Professorin Simone Fulda wegen Geringfügigkeit ein. Der Vorwurf der Datenmanipulation war zum Jahreswechsel 2023/24 von einem Wissenschaftsjournalisten erhoben worden – daraufhin trat Fulda als Präsidentin der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) zurück (Forschung & Lehre berichtete). Sie hatte das Amt im Oktober 2020 angetreten, zuvor war sie seit 2010 Professorin an der Goethe-Unversität.

Nachdem die Vorwürfe laut geworden waren, habe die Universitätsleitung der Goethe-Universität die Kommission zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten umgehend um Prüfung gebeten. Diese habe die beanstandeten Publikationen Fuldas aus den letzten 15 Jahren seit ihrer Zugehörigkeit zur Goethe-Universität überprüft. Für die behaupteten Datenmanipulationen hätten sich keine Anhaltspunkte gefunden. Im Gegenteil ließen erhaltene Rohdaten darauf schließen, dass die Experimente ordnungsgemäß durchgeführt worden und Ergebnisse nicht verfälscht worden seien.

Rücktritt vor dem Hintergrund der Exzellenzinitiative 

Die in Einzelfällen vorgekommenen Versäumnisse hätten sich nicht auf die publizierten Inhalte ausgewirkt und seien durch Fulda unverzüglich korrigiert worden. Die Kommission verwies auf die umfassende Kooperation der Wissenschaftlerin, die zur Aufklärung und Richtigstellung selbst beigetragen habe. Ein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten sei nicht feststellbar und das Verfahren damit abgeschlossen. Laut "Wiarda-Blog" laufen aber noch die Untersuchungsverfahren der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Uni Ulm.

Der renommierten Krebsforscherin war ein Rücktritt vor dem Hintergrund des schlechten Abschneidens der CAU im Exzellenzcluster-Wettbewerb nahegelegt worden. Der Rücktritt sei unabdingbar, um hinsichtlich der Exzellenzinitiative weiteren Schaden von der Uni abzuwenden, hieß es damals.

Der Generalsekretär der Volkswagenstiftung, Dr. Georg Schütte, äußerte in der Juni-Ausgabe von "Forschung & Lehre" große Beunruhigung angesichts des Falls und fragte: "Müssen sich Forschende in Leitungspositionen vermehrt darauf einstellen, aufgrund unbewiesener Vorwürfe ihr Amt zu verlieren – noch bevor eine formelle Prüfung ihre Schuld oder Unschuld bewiesen hat?"

hes