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Nachhaltigkeit in der Wissenschaft
Wie die Akademia das Klima schützen kann

Wie kann die Wissenschaft nachhaltig handeln? Ein Bericht fasst die Möglichkeiten von Universitäten und Wissenschaftsorganisationen zusammen.

06.05.2022

Das akademische System ist derzeit nicht klimaverträglich. Für eine nachhaltige Transformation sind erhebliche Veränderungen erforderlich, doch eine Trendwende ist möglich. Das geht aus einem aktuellen Bericht einer Arbeitsgruppe des ALLEA-Verbunds (All European Academies) hervor, die 2021 auf Initiative der Jungen Akademie gegründet wurde.

Die Arbeitsgruppe zeigt Wege auf, wie das Wissenschaftssystem in Europa nachhaltig agieren kann. Dafür hat sie die Klimaauswirkungen der Wissenschaft untersucht. Dem Bericht zufolge sind Universitäten, Forschungsinstitute und Förderorganisationen sowie Studierende, Organisatoren von Konferenzen, Akademien, Fachverbände und politische Entscheidungsträger gefordert, nachhaltige Veränderungen anzustoßen.

Vorschriften für Dienstreisen und nachhaltiges Management

Die Autorinnen und Autoren empfehlen den Akteuren, ihre Treibhausgasemissionen klar zu erfassen, um Einsparpotenziale zu erkennen und angehen zu können. Universitäten sollen unter anderem Reiseregularien einführen, die möglichst emissionsarme Reiseformen vorschreiben, Kurzstreckenflüge verbieten und eine interne CO2-Steuer für Dienstreisen einführen. Auch eine bessere virtuelle Vernetzung könne das Reiseaufkommen reduzieren. Hier sollen Hochschulen und Wissenschaftsorganisationen in Technik und Personal investieren, um die Nutzung zu optimieren. Die Emissionen von IT-Systemen könnten unter anderem durch effizientere Auslastung reduziert werden. Generell soll die Wissenschaft auf erneuerbare Energieträger umsteigen und Gebäude modernisieren sowie Lieferketten in Forschung und Infrastruktur nachhaltig umgestalten.

"Wir ermutigen die Akteure im Wissenschaftssystem, die Gelegenheit jetzt wahrzunehmen, sich ihrer Klimaauswirkungen bewusst zu werden und passende Lösungen zur Eindämmung ihrer Emissionen zu implementieren", erklärte Professorin Astrid Eichhorn, Sprecherin der Jungen Akademie und Vorsitzende der ALLEA Arbeitsgruppe in einer Mitteilung am Donnerstag. Einzelne Organisationen hätten bereits notwendige erste Schritte eingeleitet, andere sollen laut Bericht ihrem Beispiel folgen.

Der 1994 gegründeten Vereinigung ALLEA gehören über 50 wissenschaftliche Akademien in über 40 Ländern in Europa an, darunter die Junge Akademie.

ckr