Schwedische Skulptur einer Pistole mit verknotetem Lauf.
mauritius images / Catharina Lux

Ukraine-Krieg
100 Nobelpreisträger veröffentlichen Friedensappell

Nobelpreisträger rufen gemeinsam zu Frieden in der Ukraine auf. Sie knüpfen an die Mainau-Deklaration von 1955 gegen den Einsatz von Atomwaffen an.

04.03.2022

Über 100 Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger haben wegen des anhaltenden Krieges in der Ukraine einen Aufruf zum Frieden unterzeichnet. In der am Donnerstag veröffentlichten Deklaration heißt es: "Die Entdeckung der Atomkernspaltung schuf die Grundlage für den Bau atomarer Vernichtungswaffen. Deren derzeitiges Volumen hat das Potenzial, die Erde für Menschen unbewohnbar zu machen und die menschliche Zivilisation auszulöschen. Deshalb dürfen solche Waffen nie zum Einsatz kommen!"

Der Friedensaufruf knüpft an die Mainau-Deklaration von 1955 gegen den Einsatz von Atomwaffen an. Diese wurde seinerzeit von Chemie-Nobelpreisträger Otto Hahn bei der 5. Nobelpreisträgertagung in Lindau mitinitiiert.

Die 104 Unterzeichner der neuen Erklärung fordern Regierungen und Wirtschaftsverantwortliche auf, "wissenschaftliche Erkenntnisse und Technologien verantwortungsvoll und im Bewusstsein für ihre langfristigen Folgen" einzusetzen. Der russische Präsident Wladimir Putin wird aufgefordert, "die völkerrechtlichen Vereinbarungen zu achten, seine Streitkräfte zurückzurufen, Verhandlungen aufzunehmen und den Frieden herzustellen".

Die online einsehbare Deklaration wurde von der Max-Planck-Gesellschaft initiiert und von den Lindauer Nobelpreisträgertagungen unterstützt. Zu den Unterzeichnern gehören etwa der Chemie-Nobelpreisträger Professor Benjamin List und der Physik-Nobelpreisträger Professor Gerhard Ertl.

dpa/cpy