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Wissenschafts-MK
220 Milliarden Euro gefordert für "Horizon"-Nachfolger "FP10"

Mehr Geld und Beibehaltung der Eigenständigkeit des EU-Rahmenprogramms: Das fordern die Wissenschaftsministerinnen und -minister der Länder.

21.01.2025

Die Antragsverfahren sollten unbürokratischer werden, die Förderinstrumente flexibler. Außerdem solle die gesamte Innovationskette gefördert werden. Diese Vorschläge gehen aus einer Stellungnahme der Wissenschaftsministerkonferenz (Wissenschafts-MK) von Mittwoch zum künftigen EU-Rahmenprogramm hervor. Das zehnte Rahmenprogramm "FP10" wird "Horizon Europe" ablösen und den Förderzeitraum von 2028 bis 2034 umfassen. Es ist aktuell in Planung.

Zentral an der Position der Wissenschafts-MK ist die Forderung, den Finanzrahmen zu erhöhen: Aktuell liegt das Gesamtbudget von "Horizon Europe" bei 95,5 Milliarden Euro. Für "FP10" fordern die Wissenschaftsministerinnen und Wissenschaftsminister unter Bezug auf den Bericht von Manuel Heitor (LINK) eine Erhöhung auf 220 Milliarden Euro.

Auch will die Wissenschafts-MK an der Eigenständigkeit des Rahmenprogramms festhalten und es nicht mit weiteren Förderinstrumenten zur Wettbewerbsstärkung vereinen. Dazu sagte die Vorsitzende der Wissenschafts-MK, Bettina Martin, laut Mitteilung, dass bei einer Einverleibung der Forschungsförderung von einem "wie auch immer gearteten Wettbewerbsfonds" in der Folge "Forschung und Innovation als Randthemen zurückstehen müssten".

Wie die EU-Forschungs-Kommissarin die Forderungen einschätzt

Im Gespräch mit dem Onlinemagazin "Science Business" sagte EU-Forschungs-Kommissarin Ekaterina Sachariewa allerdings, dass ein Budget von 200 Milliarden Euro unwahrscheinlich sei. Es sei nicht realistisch, dass das Budget verdoppelt würde, da es Budgetbeschränkungen gebe. Ihr ginge es eher darum, Reformen durchzuführen und das Programm zu vereinfachen, so der Bericht vom 16. Januar. Demnach wolle sie Veränderungen nicht erst bei "FP10" umsetzen, sondern bereits in den letzten beiden Jahren von "Horizon Europe" ab 2026.

Beispielsweise sei die Struktur der zweiten Säule von "Horizon Europe", die Kooperationen zwischen privaten Unternehmen und Forschenden sowie Hochschulen fördert, zu "kompliziert". Laut Bericht würde das Program als sehr aufwendig in der Verwaltung und zu wenig auf Zukunftstechnologien zugeschnitten kritisiert.

aktualisiert am 21.01.2025 um 11.29 Uhr mit den Absätzen zu Ekaterina Sachariewas Position, zuerst veröffentlicht am 16.01.2025

cpy