Person hält ein Papier in der Hand und tippt auf einen Taschenrechner in einem Büro
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Statistisches Bundesamt
3,3 Prozent höhere Ausgaben für Bildung 2021

2021 hat die öffentliche Hand rund 169 Milliarden Euro für Bildung ausgegeben. Hochschulen und Kindertagesbetreuung erhielten dabei ähnlich viel.

08.12.2022

Bund, Länder und Gemeinden haben 2021 zusammen 169,3 Milliarden Euro für die Bildung ausgegeben. Das waren rund 5,3 Milliarden Euro oder 3,3 Prozent mehr als im Vorjahr. In die Schulen floss mit 82,8 Milliarden Euro knapp die Hälfte (49 Prozent) der öffentlichen Bildungsausgaben. 39,5 Milliarden Euro gingen an die Kindertagesbetreuung (23 Prozent) und 33,9 Milliarden Euro an die Hochschulen (20 Prozent). Umgerechnet auf die Gesamtbevölkerung entfielen im Jahr 2021 Investitionen von rund 2.034 Euro pro Einwohnerin und Einwohner auf Bildung. Zu diesen Ergebnissen kommt das Statistische Bundesamt in seinem am Donnerstag veröffentlichten Bildungsfinanzbericht 2022 auf Basis vorläufiger Daten der öffentlichen Haushalte.

Für die Hochschulen wurden demnach die öffentlichen Ausgaben im Zeitraum von 2010 (22,5 Milliarden Euro) bis 2021 um 50 Prozent erhöht. Insbesondere zwischen 2010 und 2015 war der Zuwachs stark, als die öffentlichen Ausgaben für Hochschulen insgesamt um 27 Prozent erhöht wurden. In diese Zeit fällt auch die Einführung des Hochschulpakts zur Steigerung der Studierendenzahlen, mit denen die Ausgaben für Hochschulen in engem Zusammenhang stehen. Zwischen 2010 und 2020 wuchsen die Studierendenzahlen um 33 Prozent. Auch 2022 sehen die Haushaltsansätze eine weitere Ausgabensteigerung um knapp 3 Prozent auf 35,3 Milliarden Euro vor.

Finanzierung der Bildungsförderung

Getragen wurden die im Vergleich zum Vorjahr höheren Bildungsausgaben 2021 laut Bericht von Ländern und Gemeinden. Die Länder gaben 116 Milliarden Euro aus und finanzierten gut zwei Drittel (69 Prozent) der öffentlichen Bildungsausgaben. Im Vergleich zu 2020 stiegen die Ausgaben der Länder um 4,2 Milliarden Euro (3,8 Prozent mehr). Auf Gemeindeebene lässt sich ein Anstieg um 3,4 Milliarden Euro (ein Zuwachs von 9 Prozent) auf insgesamt 41,4 Milliarden Euro beobachten. Die Ausgaben des Bundes fielen mit 11,9 Milliarden Euro hingegen um 2,3 Milliarden Euro (etwa 16 Prozent) niedriger aus als 2020.

Zu beachten ist hierbei laut Statistischem Bundesamt allerdings, dass der Bund im Jahr 2020 den Bildungsbereich mit zusätzlichen Sondervermögen förderte. Im Jahr 2021 fielen diese geringer aus. Durch die unregelmäßigen Investitionen aus Sondervermögen könne es daher im Jahresvergleich zu Ausgabenschwankungen kommen.

Der Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag 2021 laut Statistischem Bundesamt bei 4,7 Prozent. Zwar sei der Anteil damit gegenüber 2020 niedriger (4,9 Prozent), er liege allerdings weiterhin deutlich über dem Wert von 2019 (4,3 Prozent). Erklärbar sei dies vor allem mit der Corona-Pandemie, als der krisenbedingte Rückgang des BIP im Jahr 2020 zu einer deutlichen Erhöhung des Anteils der öffentlichen Bildungsausgaben führte. Im Jahr 2021 habe dann das Wirtschaftswachstum wieder einen Rückgang des Anteils der öffentlichen Bildungsausgaben am BIP bewirkt.

Das Statistische Bundesamt erstellt den Bildungsfinanzbericht jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie der Kultusministerkonferenz.

cpy