Energiekrise
Allianz warnt vor Energieengpass in der Forschung
Die derzeit stark steigenden Energiepreise und die drohenden Engpässe bei der Energieversorgung im Winter könnten die Wissenschaft in Deutschland und ihre Mitarbeitenden hart treffen, warnt die Allianz der Wissenschaftsorganisationen in einer Stellungnahme von Dienstag. Gravierend wären die Auswirkungen insbesondere für Biodatenbanken und laufende, groß angelegte Versuchsreihen, für Studien in der Medizin und den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie für komplexe Forschungsinfrastrukturen.
Betroffen seien aber grundsätzlich alle Wissenschaftsbereiche einschließlich der akademischen Lehre. Es sei möglich, dass die technische Infrastruktur an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen nicht mehr funktionieren werde. Die Mehrkosten könnten zudem zu Personalkürzungen führen und die Lehre einschränken, heißt es in dem Papier.
Forschungseinrichtungen priorisieren nach Schwere der Folgen
Die Mitgliedseinrichtungen der Allianz hätten bereits Sparmaßnahmen in erheblichem Umfang ergriffen. Zusätzlich würden sie Priorisierungen in der Energieversorgung vornehmen, um "die gravierendsten Auswirkungen" auf Forschung und Lehre zu vermeiden.
Positiv wertete die Allianz das bereits getroffene Abkommen der Kultusministerkonferenz (KMK) mit der Bundesnetzagentur, wonach Hochschulen zum geschützten Empfängerkreis der Energieversorung zählen. Die Politik müsse jedoch in Härtefällen die Wissenschaft zusätzlich unterstützen. Es gelte nun, zügig Vorbereitungen zu treffen, um "relevante und von Zerstörung oder Verlust bedrohte Forschungsarbeiten und -ergebnisse" sowie gute Studienbedingungen zu sichern.
Zur Allianz der Wissenschaftsorganisationen zählen zehn große Organisationen, darunter die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Hochschulrektorenkonferenz, die Nationalakademie Leopoldina sowie die großen deutschen außeruniversitären Forschungsgesellschaften und wissenschaftlichen Austauschorganisationen.
ckr
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