Portraitfoto von Dr. Suzanna Randall
picture alliance/Dr. Suzanna Randall/Command Control/obs

Gleichstellung
Angehende Astronautin für Frauenquote

Suzanna Randall könnte die erste deutsche Frau im All sein. Durch eine Quote könnten sich künftig mehr Frauen in der Raumfahrt etablieren, findet sie.

30.01.2020

Bislang sind elf Männer aus Deutschland im All gewesen, aber noch keine Frau. Die Astrophysikerin Dr. Suzanna Randall könnte 2021 die erste sein. Im Interview mit dem "ZEITmagazin" kritisiert sie das Ungleichgewicht der Geschlechter in der Raumfahrt. "Es braucht Frauen, die auf unkonventionellem Weg oder eben über eine Quote in die etablierten Strukturen hineinkommen", sagte Randall. Die Nasa habe in den letzten beiden Auswahlverfahren 50 Prozent Frauen gehabt, einfach deshalb, weil sie das vorgegeben habe.

Im internationalen Vergleich gebe es in Deutschland wenige Frauen in naturwissenschaftlich-technischen Berufen, so Randall, die in Kanada promoviert hat. "Das muss an den Rollenmodellen liegen, aber wohl auch daran, dass wir keine positive Diskriminierung hinbekommen."

Randall arbeitet als Astrophysikerin an der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Garching bei München. Die 40-Jährige ist eine von zwei Finalistinnen in der Auswahlrunde der privat finanzierten Initiative "Die Astronautin" und absolviert derzeit das Training zur Astronautin. Beworben hatten sich ihr zufolge 400 Frauen. Zuvor hatte sich Randall 2009 erfolglos bei der ESA als Astronautin beworben.

ckr