Das Foto zeigt Anja Karliczek, die neue Bundesbildungsministerin werden könnte.
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Bundesregierung
Anja Karliczek soll Bildungsministerin werden

Angela Merkel hat überraschend eine nordrhein-westfälische Abgeordnete als Ministerin für Bildung und Forschung vorgesehen.

25.02.2018

Anja Karliczek (46) soll neue Bundesbildungsministerin werden, falls die SPD-Mitglieder einer Neuauflage der großen Koalition zustimmen. Dies hat Bundeskanzlerin Angela Merkel am frühen Sonntagabend bestätigt. Die nordrhein-westfälische CDU-Abgeordnete kommt aus der Hotelbranche und dürfte in der Bildungs- und Forschungsszene weithin unbekannt sein.

Karliczek ist Hotelkauffrau und studierte von 2003 bis 2008 Betriebswirtschaftslehre an der Fernuniversität Hagen mit dem Abschluss Diplom-Kauffrau. Sie ist seit 1998 Mitglied der CDU und war bis zu ihrer Wahl in den Deutschen Bundestag 2013 in der Stadt Tecklenburg lokalpolitisch engagiert.

Karliczek ist ordentliches Mitglied im Finanzausschuss und im Ältestenrat sowie stellvertretendes Mitglied im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages. 2017 wurde sie Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Karliczek hat sich im Bundestag bislang nicht mit Fragen der Bildungs- oder Forschungspolitik befasst. Ihre Schwerpunkte liegen in Finanzthemen wie der Betrieblichen Altersvorsorge, Rentenfragen und der Erbschaftssteuer.

Bei ihrer Entscheidung für die weitgehend unbekannte gelernte Hotelfachfrau Karliczek als Bildungs- und Forschungsministerin orientierte sich Merkel wohl vorrangig daran, eine junge Frau zur Ressortchefin zu machen. Außerdem gelingt es ihr so, das Versprechen einzulösen, die Hälfte der CDU-Ministerposten mit Frauen zu besetzen. Denn Ursula von der Leyen bleibt Verteidigungsministerin, Julia Klöckner übernimmt das Agrarressort.

In der CDU heißt es laut dpa-Informationen, es sei Merkel mit Karliczek auch um ein Signal in Richtung berufliche Bildung gegangen. Bislang war man allgemein davon ausgegangen, dass der bisherige Gesundheitsminister Hermann Gröhe Bildungsminister werden würde.

dpa/gri