Durchsichtige zweiseitige Fahne: EU-Flagge auf der einen, UK-Flagge auf anderen Seite
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Brexit
Anstehender Brexit schwächt britische Unis

Großbritannien bemerkt ein sinkendes Interesse bei Studierenden und Forschern. Die Vorbereitungen der Unis auf einen "No-Deal-Brexit" laufen weiter.

16.09.2019

Mehr als drei Viertel der Universitäten in Großbritannien sind besorgt über die Folgen eines ungeregelten Brexits. Das ergab eine Studie des Hochschulverbundes "Universities UK". Demnach fühlten sich zwar alle der 75 befragten Universitäten mittlerweile gewissermaßen auf einen "No-Deal-Brexit" vorbereitet, 48 Hochschulen jedoch nur bedingt, wie "Times Higher Education" am Montag berichtete.

Den größten Effekt würde ein ungeregelter Brexit nach Meinung der Hochschulen auf die Rekrutierung von Studierenden haben. Als zweites nannten sie den Zugriff auf EU-Forschungsgelder. Der Großteil der befragten Universitäten habe daher mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die in EU-Projekte eingebunden seien, ein mögliches Vorgehen besprochen. 95 Prozent hätten außerdem durchgerechnet, welches Risiko für bestehende Arbeitsverträge bestehe.

Mehr als 90 Prozent der befragten Universitäten gaben außerdem an, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierenden zu einer vorläufigen oder einer dauerhaften Aufenthaltserlaubnis geraten zu haben.

Die Unsicherheiten über die Situation in Großbritannien nach dem Brexit mache sich unter Wissenschaftlern und Studierenden bereits bemerkbar. Knapp 60 Prozent der Universitäten sagten, bereits an ihrer Universität tätige Forscherinnen und Forscher verloren zu haben beziehungsweise künftig nicht mehr gewinnen zu können. Mehr als 55 Prozent sprachen von einer Abnahme von Forschungskooperationen und 50 Prozent bemerkten laut eigenen Angaben eine sinkende Nachfrage von EU-Studierenden. 

kas