Das Foto zeigt das Fraunhofer Institut für Mikroelektronik in Dresden.
dpa

Ausgründungen
Außeruniversitäre liegen international weit zurück

Ausgründungen aus Wissenschaftseinrichtungen werden politisch allseits gefordert. Die FDP im Bundestag kritisiert, dass verlässliche Zahlen fehlen.

08.08.2018

Die vier großen deutschen außeruniversitären Forschungseinrichtungen weisen im Vergleich viel weniger Ausgründungen auf als internationale Spitzenuniversitäten. Die Unterschiede betragen bis zu einem Achtel. So kann zum Beispiel die ETH Zürich 2,3 Ausgründungen je 1.000 Mitarbeitern vorweisen, die Leibnizgemeinschaft nur 0,3. Während das Massachusetts Institute of Technologie (MIT) 2,0 und die Stanford University 2,1 Ausgründungen je 1.000 Mitarbeiter hat, sind es bei Fraunhofer-Gesellschaft 0,64, der Helmholtz-Gemeinschaft 0,5 und der Max-Planck-Gesellschaft 0,2.

Das geht aus Berechnungen der FDP-Bundestagsfraktion hervor, die sie in einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung vorlegt. Darin kritisiert die FDP, dass die Antwort der Bundesregierung auf ihre letzte Kleine Anfrage zum Thema „Ausgründungen aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen“ in Teilen unzureichend gewesen sei. Auch wirft die Fraktion der Bundesregierung vor, bislang keine umfassende systematische und transparente Darstellung über die Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen bei den vier großen außeruniversitären Forschungseinrichtungen vorgelegt zu haben.

Für die Bestimmung der Kennzahlen für die vier außeruniversitären Forschungseinrichtungen hat sie laut Kleiner Anfrage die durchschnittlichen Ausgründungen der vergangenen Jahre der Einfachheit halber mit der aktuellen Mitarbeiterzahl laut Bundesforschungsbericht geteilt.

Die FDP-Fraktion erwartet nun von der Bundesregierung, wie sie die deutlichen Unterschiede bei den Gründungsintensitäten zwischen den außeruniversitären Forschungseinrichtungen und den internationalen Spitzenuniversitäten erkläre. Nach Ansicht der Fraktion ist die Förderung von Unternehmensgründungen eine "vorrangige Aufgabe der Bundesregierung".

gri