Die Berliner Technikhochschule wird nach Diskussionen über ihren Namenspatron umbenannt. Im Sommer soll es soweit sein.

Die akademische Versammlung der Beuth Hochschule für Technik Berlin hat die Umbenennung der Hochschule beschlossen. Der Name "Beuth" soll nach Diskussionen über antisemitische Äußerungen des Namenspatrons gestrichen werden. Wie die Fachhochschule künftig heißen wird, ist noch offen. Im Sommer soll die Entscheidung stehen. Eingereicht hatte den Antrag der Präsident der Hochschule, Professor Werner Ullmann.

30 von 45 anwesenden Mitgliedern der Akademischen Versammlung haben laut einer Mitteilung der Hochschule für die Umbenennung gestimmt. Gleichzeitig erhielt Ullmann den Auftrag einen hochschulweiten Prozess zur Namensfindung einzuleiten.

Vorangegangen war der Entscheidung eine mehr als zwei Jahre andauernde Diskussion über den Namensgeber Christian Peter Wilhelm Beuth (1781-1853). Historische Quellen belegten, dass der Namenspatron Beuth sich antisemitisch geäußert und auch gewirkt habe. "Als wissenschaftliche Einrichtung steht unsere Hochschule in der Verantwortung, sich Tendenzen von Antisemitismus und Rassismus klar entgegen zu stellen. Mit dem Ablegen des Namens 'Beuth' setzt die Hochschule ein klares und aktives Zeichen", erklärte der Präsident der Hochschule die Entscheidung.

Die Hochschule wolle damit sicherstellen, dass sie mit "gelebter Toleranz und Vielfalt" in Studium, Lehre und Forschung verbunden werde. Gleichzeit betonte Ullmann die Verdienste Beuths in der gewerblichen Entwicklung der Gegend und in der Ausbildung von Technikern.

Die Hochschule plant laut Mitteilung eine Ausstellung zum Wirken Beuths, das sich auch mit seinem Antisemitismus auseinandersetze und Bezüge zu aktuellen Fragen von Antisemitismus und Rassismus herstelle. Die Technische Fachhochschule hatte sich 2009 entschieden, das Wirken Beuths mit der Umbenennung der Hochschule zu würdigen.

kas