Diskussion über Namenspatron
Beuth Hochschule wird Berliner Hochschule für Technik

Die ehemals "Beuth Hochschule" stand wegen ihres Namensgebers in der Kritik. Ab Oktober soll sie einen neuen Namen tragen.

29.01.2021

Nach langer Debatte um ihren bisherigen Namensgeber wird die Beuth Hochschule für Technik neu benannt. Sie heißt künftig Berliner Hochschule für Technik (BHT), wie die Einrichtung am Donnerstagabend mitteilte. Der Umbenennung war ein dreijähriger Diskurs über C. P. W. Beuth und seinen Antisemitismus vorausgegangen. Die Akademische Versammlung habe für die Änderung gestimmt. Der Namenswechsel soll zum 1. Oktober dieses Jahres vollzogen werden.

Laut Mitteilung hatte die Technische Fachhochschule Berlin das Wirken von Christian Peter Beuth (1781-1853) zur Gewerbeförderung und Industrialisierung Preußens 2009 mit der Umbenennung der Hochschule gewürdigt. Erst später tauchten historische Quellen auf, nach denen sich Beuth antisemitisch geäußert und auch gewirkt hat. Seine Verdienste um die gewerbliche Entwicklung in Preußen und die Ausbildung von Technikern blieben aber unbestritten, hieß es.

"Wir sind eine weltoffene Hochschule mit Studierenden aus 132 Ländern", betonte der Präsident der Einrichtung, Werner Ullmann, laut Mitteilung. "Gelebte Toleranz und Vielfalt in Studium, Lehre und Forschung und unter den Studierenden gehören zum Alltag unserer Hochschule", so Ullmann. "Rassismus und Antisemitismus haben hier nichts zu suchen."

Wissenschafts-Staatssekretär Steffen Krach teilte mit, er freue sich, dass der Prozess der Namensfindung nun zu Ende gehe. Er bescheinigte dem Präsidium und vielen Mitgliedern der Hochschule ein umsichtiges und verantwortungsvolles Handeln. Die Senatsverwaltung werde die Hochschule auch bei den nächsten Schritten begleiten.

Laut Mitteilung waren 385 Namensvorschläge eingereicht worden. Die Entscheidung sei nun auf einen klaren, klassischen und zeitlosen Namen gefallen, der einen eindeutigen Bezug zur Stadt und fachlichen Ausrichtung der Hochschule habe. Die Hochschule will künftig einen Teil ihres Campus auf dem Gelände des geschlossenen Flughafens Tegel ansiedeln.

dpa