Eine Person streckt ein Corona-Teststäbchen in Richtung des Bildbetrachters.
picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Hendrik Schmidt

Corona und Hochschule
Bildung und Forschung höchste Priorität einräumen

Für ein Wintersemester mit mehr Präsenzveranstaltungen müssen die Weichen gestellt werden. Dafür fordert der DHV mehr Corona-Impfungen und -Tests.

17.05.2021

Der Deutsche Hochschulverband (DHV) hat Bund und Länder aufgefordert, die Universitäten beim Aufbau von Corona-Testkapazitäten stärker zu unterstützen. Damit spätestens ab dem kommenden Wintersemester wieder mehr Präsenzveranstaltungen angeboten werden könnten, sei nicht nur ein rascher Impffortschritt vonnöten, sondern auch ein umfassendes Testangebot, heißt es in einer Pressemitteilung des DHV.  Die Weichen müssen "heute gestellt werden", so DHV-Präsident Professor Bernhard Kempen. Die monatlichen Kosten für regelmäßige Testungen pro Hochschule könnten sich im bis zu sechsstelligen Bereich bewegen, wie Berechnungen der Hochschulrektorenkonferenz ergaben. Hier sollen der Bund und die Länder unterstützen. "Durch die Bereitstellung von Mitteln kann die Politik unter Beweis stellen, dass die Öffnung der Hochschulen als systemrelevant anerkannt wird", argumentiert Kempen.

Noch fehlten laut einer Umfrage des Nachrichtenportals "Watson" umfassende Teststrategien vor allem für Studierende an vielen Universitäten. "Forschung & Lehre" hatte berichtet, dass bislang nur Hochschulen in Bayern, Brandenburg und im Saarland über Teststrategien für Studierende verfügen.

DHV-Präsident Kempen bemerkt, dass Beschäftigte an Universitäten und Hochschulen inzwischen zwar zur dritten Prioritäts-Gruppe gehörten, die bevorzugt geimpft werde. Die Impfung von Hochschulangehörigen könne aber entschieden beschleunigte werden, wenn Betriebsärztinnen und -ärzte an Hochschulen in die Impfkampagne eingebunden würden. "Universitäre Lehre und der Prozess des Lernen und Verstehens sind ein zutiefst humaner Vorgang, der auf persönliche Begegnung und Interaktion angewiesen ist und auch bleiben wird", betonte Kempen. "Entscheidend ist nun, dass die Politik mit ihrer Zusage, Bildung und Forschung höchste Priorität einzuräumen, Ernst macht."

cpy