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Kultusministerkonferenz
Bildungspolitiker fordern Reform

Zum 70. Jahrestag der Gründung der KMK gab es Lob aber auch Kritik. Eine Weiterentwicklung der Institution sei notwendig, fordern Bildungspolitiker.

Ausgabe 2/18

Zum 70. Jubiläum der Kultusministerkonferenz (KMK) haben Bildungspolitiker von SPD und CDU eine grundlegende Reform des Bildungsföderalismus gefordert. In einem Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" bemängeln Josef Lange (CDU), Burkhard Jungkamp (SPD) und Michael Voges (SPD) die "fehlende Vergleichbarkeit" der Bildungssysteme in Deutschland. Diese führe zu einem "unfairen Wettbewerb" und Ungerechtigkeiten etwa beim Abitur. "Knapp die Hälfte der Studienfächer unterliegt einem Numerus clausus. Da zählt in der Abiturnote die Stelle hinter dem Komma. Dabei sind die Zensuren nur bedingt vergleichbar", kritisiert Voges. Die drei Politiker saßen für ihr Bundesland – Lange für Niedersachsen, Jungkamp für Brandenburg und Voges für Hamburg – selbst über ein Jahrzehnt in der KMK. Viele Jahre haben die drei als Staatssekretäre dort die Schul- beziehungsweise Hochschulpolitik ihrer Partei koordiniert.

Die drei Bildungspolitiker haben die Ministerpräsidenten jetzt in einem offenen Brief aufgefordert, in Zukunft für eine bundesweit einheitlichere Schulpolitik zu sorgen. Dazu sollen die Bundesländer in einem Vertrag Regelungen festlegen, die in allen Ländern gleich sind, heißt es in dem Schreiben, das ebenfalls der "Zeit" vorliegt. Zu den verbindlichen Absprachen gehören eine zentrale Abiturprüfung in Deutsch, Mathematik und der ersten Fremdsprache, ein einheitlicher Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule sowie gemeinsame Kerninhalte in der Lehrerausbildung. Ebenso müssten sich die Länder über eine einheitliche Umsetzung der Inklusion verständigen. "In dem einen Land geht ein Kind mit Förderbedarf in eine Regelschule, wenn die Eltern das wollen, in dem anderen Land muss es auf eine Förderschule. Das kann man niemandem mehr erklären", heißt es in dem Gespräch mit der "Zeit".

gri