Seit Jahrzehnten steigen die Studierendenzahlen auf neue Rekordwerte. Die Zahl der Professuren hält dabei nicht mit.

Der Studentenberg wird immer größer. Zugleich wird das professorale Betreuungsverhältnis immer schlechter. Für die hessischen Universitäten führt nur eine grundlegende Veränderung der Finanzstrukturen zu besseren Bedingungen für die Lehre. "Wir brauchen eine verlässliche Dauerfinanzierung", sagte die Präsidentin der Frankfurter Goethe-Universität, Birgitta Wolff, der Deutschen Presse-Agentur. Seit Oktober ist sie auch Sprecherin der Konferenz hessischer Universitätspräsidien (KHU).

Wolff wies darauf hin, dass etwa ein Drittel vom 630-Millionen Euro-Budget der Goethe-Uni aus befristeten Programmen und Projekten komme. Damit könnten aber keine festen Professuren finanziert werden. Das derzeitige Betreuungsverhältnis von einem Professor für mehr als 90 Studenten nannte sie «inakzeptabel». Wenn der Mittelbau einbezogen werde, verbessere sich der Schlüssel auf 1:22. Ziel müsse es sein, mindestens 75 Prozent des Haushalts verlässlich als «Dauerfinanzierung» zu haben. Wolff sieht im Land und auch auf Bundesebene zunehmend Akzeptanz für diese Forderung der Unis.

"Allein die Stärkung des Mittelbaus mit unbefristeten Stellen löst das Problem nicht. Wir brauchen mehr Professuren", sagte Wolff. Für den neuen Hochschulpakt fordert die KHU außerdem ein jährliches Plus von fünf Prozent beim Budget sowie eine Milliarde Euro für den Hochschulbau bis 2025. Die Uni Frankfurt ist mit über 48 000 Studenten und 5500 Beschäftigten Hessens größte Hochschule.

dpa