Ortseingangsschild von Cottbus mit dem Hinweis Universitätsstadt
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Lausitz
Brandenburg will Medizin-Universität in Cottbus gründen

In der Lausitz soll eine medizinische Universität entstehen, hat die Landesregierung beschlossen. Das Konzept sieht 1.200 Studienplätze vor.

21.03.2023

Brandenburg will eine eigene medizinische Universität in der Lausitz gründen. Das beschloss die Landesregierung am Dienstag in Potsdam. Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) sagte: "Heute haben wir eine weitere Weiche für dieses Großprojekt gestellt." Das Konzept für die Gründung einer Medizinerausbildung in Cottbus Mitte 2024, das als zentraler Baustein für die Strukturentwicklung in der Kohleregion Lausitz gilt, werde nun dem Wissenschaftsrat zur Begutachtung vorgelegt.

Finanziert werden soll der Aufbau des Innovationszentrums Universitätsmedizin Cottbus (IUC) bis 2038 mit 2,1 Milliarden Euro. Davon übernimmt der Bund 1,7 Milliarden Euro, das Land 400 Millionen Euro. Zum Wintersemester 2026/27 sollen die ersten Studierenden starten. Geplant seien 200 Studienplätze pro Jahr, teilte die Staatskanzlei mit. Im Endausbau würden etwa 1.200 junge Menschen in Cottbus Medizin studieren. Bis zum Jahr 2035 sollen zudem 1.300 Stellen in Forschung und Lehre geschaffen werden. Ingesamt 80 Professuren sollen beteiligt sein. Schwerpunkte sind in der Gesundheitssystemforschung und Digitalisierung des Gesundheitswesens geplant.

In Cottbus-Senftenberg gibt es bereits die Brandenburgische Technische Universität (BTU). Ursprünglich hatte es geheißen, die Medizinerausbildung solle dort angegliedert werden. Eine Expertenkommission favorisierte nun aber eine eigenständige Universität. Sie soll mit der BTU kooperieren. Das Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus soll zum Universitätsklinikum werden.

Die Präsidentin der BTU, Professorin Gesine Grande, äußerte Bedenken und hält vielmehr eine Einbettung in die BTU für den richtigen Weg. Mit einer neuen Hochschule sieht sie die Gefahr einer übermächtigen Konkurrenz.

zuletzt aktualisiert am 21.03.2023 um 17.05 Uhr, zuerst veröffentlicht um 15.32 Uhr

dpa/ckr